Österreich

Ansturm auf "Kranensee": Polizei schritt ein

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter Roswitha Klestil

42 Kräne tanzten in der Seestadt Aspern am Samstagabend den "Kranensee". Für das historische Spektakel wurde eigens ein Musikstück komponiert, Licht und Projektionstechnik erhellten die Baustelle und begeisterten die Zuschauer. Am Ende musste die Polizei für Sicherheit sorgen. Es waren mehr Menschen gekommen, als die Veranstalter bändigen konnten.

am Samstagabend den "Kranensee". Für das historische Spektakel wurde eigens ein Musikstück komponiert, Licht und Projektionstechnik erhellten die Baustelle und begeisterten die Zuschauer. Am Ende musste die Polizei für Sicherheit sorgen. Es waren mehr Menschen gekommen, als die Veranstalter bändigen konnten.

Massenweise pilgerten die Wiener in die Seestadt. Laut "Heute.at"-Leser "Kommentor" war die U-Bahn rammelvoll. Erwartet wurden 5.000 Zuschauer, es kamen allerdings weit mehr, nämlich 14.000.

Den meisten dürfte es gefallen haben, doch zumindest "Kommentator" war enttäuscht. "Lieblos, fad, ohne Highlight und ermüdend" beschrieb er das aufwendig inszenierte Spektakel.

Übervolle U-Bahn-Station

"Heute"-Leserreporterin Roswitha fand die Veranstaltung toll, jedoch ging die Heimfahrt nicht reibungslos über die Bühne. In der neuen Endstation der U2 drängten sich die Menschenmassen. Dazu gab es laut Roswitha nur 12 mobile WCs für 14.000 Schaulustige.

Auch die Polizei meldete sich diesbezüglich am Sonntag zu Wort: "Da die anwesende Security auf einen solchen Besucheransturm - es wurde mit 3 bis 5.000 Menschen gerechnet - nicht vorbereitet war, wurde die Polizei zur Hilfe geholt. Polizisten sorgten in Zusammenarbeit mit den Wiener Linien für die Sicherheit in den völlig überfüllten U-Bahnstationen. Es kam daher zu keinen Zwischenfällen."

42 Kräne, 15 "echte" Kranführer

Die 42 Kräne der Baustelle standen jedenfalls an diesem Abend im Fokus. Die Idee: Tagsüber Schwerarbeiter, abends Künstler. 15 von ihnen waren mit "echten" Kranführern besetzt, die sie im Takt der Musik über den sich verdunkelnden Nachthimmel schwenkten. Alle wurden mit Licht bespielt und waren Teil der Darbietung - ob Haupt-, Neben- oder Statistenrolle.

Die gesamte Konzept wurde eigens für diesen Anlass kreiert und spannte einen weiten Bogen von der klassischen Orchestermusik hin zu urbanen Club-Sounds. Auch wenn elektronische Elemente eine wichtige Rolle spielten, kamen für die Orchesteraufnahmen 24 Musiker zum Einsatz. Vier Künstler zeichneten für das Ereignis verantwortlich, allen voran der Dornbirner Stefan Kainbacher. Er hat unter anderem bereits eine 45 Meter lange Schneeskulptur auf 2.700 Metern Seehöhe entworfen.

"Kranensee" als Abschiedsevent, Kräne werden abgebaut

Die Kosten für die Darbietung übernahmen private Sponsoren und Bauträger der Seestadt Aspern. Die imposanten Haupt- und Nebendarsteller aus Stahl werden nun übrigens sukzessive abgebaut, da sich die Arbeiten immer mehr ins Innere der mit Hilfe der Kräne errichteten Gebäude verlagern, erläuterte die Marketing-Verantwortliche Cornelia Bredt. "Kranensee" war sozusagen ein Abschiedsevent.

Das erste Kranballett war 1996 bei der Umgestaltung des Potsdamer Platzes in Berlin ein voller Erfolg. Auch 2010 in der "HafenCity" in Hamburg wurde zur Begeisterung der Zuschauer "getanzt". Jetzt erreichte das Kranballett das Riesen-Stadtentwicklungsgebiet am Rande von Wien.

30 Minuten Show

Das "Licht- und Musikfeuerwerk" begann um 17.30 Uhr. Die beste Sicht auf die Kräne hatte man von der alten Rollbahn nahe der U2-Endstation "Seestadt". Die Choreographie dauerte rund 15 Minuten, das gesamte Programm etwas mehr als eine halbe Stunde.

Die 42 Kräne waren auf 21 Hektar verteilt. Eine besondere Herausforderung für die Organisatoren war die Logistik. Steuerungskabel von mehreren Kilometer mussten verlegt werden. .

Erste Mieter ziehen im Herbst ein

Fünf Wohnhäuser sollen noch 2014 fertig werden, darunter ein Studentenheim. 700 Personen sollen bereits im Spätherbst einziehen. Bis zum Jahr 2028 sollen 20.000 Menschen dort leben. Im Herbst 2015 soll der Schul-Campus mit Ganztags-Volksschule und Kindergarten in Betrieb gehen. Ein Unternehmer will zudem ein große Plastik-Skipiste in Aspern errichten. In Summe werden in Aspern vier Milliarden Euro investiert.