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Heli kreist über Ottakring, Hausbesetzer empören sich

Heute Redaktion
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Mehrere Aktivisten besetzten offenbar am späten Dienstagabend ein altes Haus im 16. Wiener Bezirk. Die Polizei ist vor Ort. Ein Hubschrauber kreist über dem Gebiet.

Eine Leserreporterin hörte am späten Dienstagabend plötzlich lautes Klopfen und Hämmern von der Neulerchenfelder Straße in Ottakring. "Es hörte sich an, als ob jemand die Türen zunageln würde", erzählt sie gegenüber "Heute".

Als sie aus dem Fenster sah, bemerkte sie Banner und Aufschriften auf dem gegenüberliegenden Gebäude: "You gentrify, we occupy", "Besetzt" und "Miete? Na Danke". Aus einem kleinem Fenster am Dachboden wurde eine schwarze und eine rote Flagge gehisst - das Erkennungsmerkmal der Antifa.

Die Hausbesetzer sind vermummt und möchten sich sich gegen den drohenden Abriss des Hauses wehren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des besetzten Hauses ist ein leeres Lokal, vor dem die Besetzer einen Spiegel aufgestellt haben sollen. Dieser reflektiert die Sonnenstrahlen so, dass man in die Fenster des besetztes Hauses nicht hineinsehen kann.

Hubschrauber über Ottakring

Die Polizei machte sich am Mittwochmorgen auf den Weg zur besagten Adresse und ist derzeit noch vor Ort. Laut Polizeipressestelle warten die Beamten derzeit auf den Hauseigentümer - dann sollen weitere Maßnahmen gesetzt werden. Inzwischen kreist ein Hubschrauber über Ottakring, darüber empören sich die Hausbesetzer und skandieren Parolen.

"Gegen 12.15 Uhr wurde von den Besetzern aus dem Fenster des Hauses etwas vorgelesen. Danach wurden Parolen geschrien", erzählt eine Augenzeugin gegenüber "Heute".

Danach warfen die Vermummten Flyer auf die Straße mit dem Text: "Liebe Nachbar*innen, wir sind eure neuen Nachbari*innen und möchten uns kurz vorstellen. Vor 2,5 Wochen sind wir in der Nele 35 eingezogen. Dass dieses Haus leer stand, fanden wir schade. Darum haben wir es besetzt und transparente an die Fassade gehängt. Für uns ist das ein Weg, notwendigen Wohnraum und konsumfreie Räume zu schaffen, da wir gerne selbstorganisiert Leben möchten. Weil wir euch kennenlernen möchten, laden wir euch heute in unser Nachbar*innen-Cafe ein. Kommt vorbei ab 17.00 - Wir freuen uns über (veganen) Kuchen und nette Gespräche!"

(mz)