Nahost-Konflikt

Antisemitischer Tweet – Kritik an Thunberg wird lauter

Ein Tweet, in dem Greta Thunberg zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern aufrief, wurde als antisemitisch aufgefasst.

Andre Wilding
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    "Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina und Gaza", schrieb Greta Thunberg auf Twitter. Die israelischen Todesopfer erwähnte sie mit keinem Wort. Dies sorgte für scharfe Kritik.
    "Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina und Gaza", schrieb Greta Thunberg auf Twitter. Die israelischen Todesopfer erwähnte sie mit keinem Wort. Dies sorgte für scharfe Kritik.
    Screenshot X

    Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat am Freitag statt zu einem Streik fürs Klima zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen. In den Online-Netzwerken X und Instagram schrieb Thunberg am Freitag: "Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina und Gaza. Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern." Pro-palästinensische Organisationen hatten zu einem "Generalstreik" aufgerufen, Thunberg teilte das Flugblatt dazu in einer Instagram-Story.

    Thunbergs Beitrag bekam viel Aufmerksamkeit in den Online-Medien und sorgte in Teilen der deutschen Politik für Empörung. Kritiker monierten insbesondere, dass Thunberg die 1.400 Todesopfer des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel vor zwei Wochen nicht gesondert erwähnte.

    "Falsch und Terror-verharmlosend"

    Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Michael Blume, nannte das Posting auf der Plattform X, ehemals Twitter, "dualistisch, falsch und Terror-verharmlosend". Weiter hieß es auf Twitter, "Greta Thunberg ist falsch abgebogen" oder "niemand brauche diesen Antisemitismus".

    Die Landshuter Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger von den Grünen sagte der "Welt", Thunberg habe im Kampf um den Klimaschutz viel erreicht. Mit ihrer Aussage beweise sie jedoch, dass das Mitgefühl, das sie "für Betroffene der Klimakrise" habe, anscheinend nicht für von "barbarischen Vernichtungsaktionen" betroffene Jüdinnen und Juden gelte.

    Auch Fridays for Future nahm Bezug

    Schlussendlich bezog auch der deutsche Ableger Fridays for Future, deren Begründerin Greta Thunberg ist, einen Standpunkt zum Thema. "Wir sind uneingeschränkt solidarisch mit Jüdinnen und Juden, die weltweit und auch hier antisemitische Gewalt erleben", schrieb die Klimaorganisation auf X. Ihre Meinung zur Debatte sei zuvor von vielen Seiten angefragt worden, hieß es auf Twitter – wohl auch weil ihre Begründerin durch ihren Beitrag derart viel Aufmerksamkeit generierte.

    So reagierte Greta Thunberg

    Einige Stunden nachdem Thunberg den Beitrag gepostet hatte, löschte sie ihn und lud ihn erneut hoch, diesmal mit einem neuen Foto. Zuvor hatte es Kritik an einem im Bild zu sehenden Kuscheltier gegeben, das angeblich an ein antisemitisches Symbol erinnere. Thunberg schrieb in ihrem neuen Beitrag, ihr sei die Ähnlichkeit nicht bewusst gewesen. "Wir sind natürlich gegen jede Art von Diskriminierung und verurteilen Antisemitismus in jeglicher Form", schrieb sie bei X.

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