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Antivirus-Pionier McAfee tot in Gefängnis entdeckt

Der 75 Jahre alte John McAfee wurde tot in seiner Zelle in einem spanischen Gefängnis aufgefunden. McAfee wartete auf seine Auslieferung an die USA.

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    John McAfee wurde am 23. Juni 2021 tot aufgefunden.
    John McAfee wurde am 23. Juni 2021 tot aufgefunden.
    Reuters

    Der Gründer des McAfee Antivirus, John McAfee, wurde laut spanischen Polizeiangaben am Mittwochnachmittag in seiner Zelle im Gefängnis von Sant Esteve de Sesrovires nahe Barcelona tot aufgefunden. Sicherheitspersonal in der Haftanstalt habe versucht, ihn wiederzubeleben, teilte die Regionalregierung von Katalonien mit. Die Behörden haben ein Ermittlungsverfahren eröffnet, er habe "offenbar Suizid" begangen, sagte eine Sprecherin der Justiz in der Region Katalonien am Mittwoch.

    Er hätte den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen müssen

    Stunden zuvor hatte das nationale Gericht von Spanien seiner Auslieferung an die USA wegen mutmaßlicher Steuervergehen zugestimmt. McAfee war am 3. Oktober 2020 von der spanischen Nationalpolizei am Flughafen El Prat in Barcelona festgenommen worden, als er einen Flug in die Türkei nehmen wollte. 

    Hast du oder hat jemand, den du kennst, Suizidgedanken? Hast du jemanden durch Suizid verloren? Hier findest du rund um die Uhr Hilfe:
    Österreichweite Telefonseelsorge, Tel.: 142
    Rat auf Draht - Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel.: 147
    Frauenhelpline, Tel.: 0800 222 555
    Männernotruf, Tel.: 0800 246 247
    Polizei, Tel.: 133
    Rettung, Tel.: 144

    Er argumentierte in einer Anhörung diesen Monat, dass die Vorwürfe gegen ihn politisch motiviert seien. Sollte er an die USA ausgeliefert werden, würde er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen, gab der 75-Jährige zu bedenken.

    Die Staatsanwaltschaft im US-Staat Tennessee wirft McAfee Steuerhinterziehung vor. Er habe Einkommen aus einer Beratertätigkeit und Einnahmen aus Redeaufträgen und dem Verkauf der Rechte an seiner Lebensgeschichte für eine Dokumentation nicht angegeben. Die Vorwürfe beziehen sich auf drei Steuerjahre von 2016 bis 2018, wie aus dem Urteil des Gerichts vom Mittwoch hervorgeht. Auf die mutmaßlichen Steuervergehen steht eine Haftstrafe von bis zu 30 Jahren.