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Pilot nach Monat in Wildnis völlig verändert gerettet

Als sein Flieger im Amazonas abstürzte, begann Antonio Senas Überlebenskampf. 38 Tage in der Wildnis haben aus ihm einen anderen Menschen gemacht.

Roman Palman
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Antonio Sena ist nach einem Monat im Regenwald ein völlig anderer Mensch geworden
Antonio Sena ist nach einem Monat im Regenwald ein völlig anderer Mensch geworden
MARCELO SEABRA / AFP / picturedesk.com

Er ist 25 Kilo leichter und überglücklich – und hat eine völlig neue Sicht auf das Leben und die Natur gewonnen. Aber der Reihe nach.

Antonio Sena hatte laut AFP mitten über einem entlegenen Winkel des Amazonas-Regenwaldes im brasilianischen Bundesstaat Pará die Kontrolle über seine Cessna verloren. Seine Maschine ging direkt nach der Bruchlandung in Flammen auf – der 36-Jährige war mitten in der unwegsamen Wildnis gestrandet.

Zwar hatte er vor dem Absturz noch einen Notruf durchfunken können, doch als einige Tage später Rettungsflugzeuge am Himmel auftauchten, konnten sie den Überlebenden nicht entdecken. Nach der Einstellung der Suchaktion glaubte Sena schon, dass sein Schicksal besiegelt sei:

"Ich war emotional am Boden zerstört. Es war das einzige Mal, dass ich dachte, dass ich da vielleicht nicht mehr rauskomme, dass ich dort sterben könnte."

Mit dem Abzug der Einsatzkräfte war er wieder völlig alleine. Sena nahm aber seinen Mut zusammen – und stapfte los. Immer nach Osten, der Sonne nach.

"Ich war noch nie in einem Waldgebiet, das so unberührt ist. Was ich dort entdeckt habe, ist, dass der Amazonas nicht nur ein Wald ist, sondern vier oder fünf Wälder in einem."

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    Überglücklich fällt Antonio Sena seinen Rettern in der brasilianischen Stadt Santarem in die Arme.
    Überglücklich fällt Antonio Sena seinen Rettern in der brasilianischen Stadt Santarem in die Arme.
    MARCELO SEABRA / AFP / picturedesk.com

    Erst nach 38 Tagen – er ernährte sich von Vogeleiern und verbrachte die Nächte aus Angst vor Jaguaren auf Bäumen – stieß der Brasilianer auf eine andere Menschenseele. Es war eine Familie, die im Wald Paranüsse gesammelt hatte. Sie war es auch, die schließlich die Behörden kontaktieren konnte.

    Geläutert

    Sena, der bisher als Pilot für eine der illegalen Goldminen, die den Wald abholzen und die Flüsse mit Quecksilber verseuchen, arbeitete, konnte gerettet werden. 25 Kilo hatte während seines Überlebenskampfes verloren – ansonsten überstand er das Abenteuer aber wie durch ein Wunder unbeschadet.

    Doch der Absturz hat ihn völlig verändert. Er will nie wieder für Menschen fliegen, die die unberührte Natur zerstören.

    "Von einer Familie gefunden zu werden, die Paranüsse pflückt und mit anderen in Harmonie im Wald lebt, das ist wunderschön. Man kann sehen, dass sie Gemeinschaft bilden, das war magisch für mich."

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