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Antworten von Kardinal Christoph Schönborn: Leises F...

Heute Redaktion
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Mitten im hektischen Treiben des Advents, zwischen Einkaufsrummel und vorweihnachtlichem Stress - ein ganz stilles Fest: morgen, am 8. Dezember, Mariä Empfängnis: Was soll dieses Fest? Was wird da gefeiert? Was bedeutet der 8. Dezember, der einmal in Österreich eines der beliebtesten Marienfeste war?

Mitten im hektischen Treiben des Advents, zwischen Einkaufsrummel und vorweihnachtlichem Stress – ein ganz stilles Fest: morgen, am 8. Dezember, Mariä Empfängnis: Was soll dieses Fest? Was wird da gefeiert? Was bedeutet der 8. Dezember, der einmal in Österreich eines der beliebtesten Marienfeste war?

Heute führt er eher ein Schattendasein, noch halb ein Feiertag, mehr aber ein Tag zum Weihnachtsshopping. Wissen Sie, wann Sie empfangen worden sind? Wir feiern den Geburtstag. Der steht ja auch klar fest. Warum feiern wir eigentlich nicht den Tag, die Nacht, in der unsere Eltern uns gezeugt und empfangen haben? Denn da hat doch unser Leben angefangen.

Seit dieser Nacht gibt es mich, bin ich da, für immer und ewig. Mein Leben hat einen Anfang (ein Fronturlaub, im vorletzten Kriegsjahr…), aber kein Ende, denn wir sind für das ewige Leben bestimmt. Morgen, 8. Dezember: Fest der Empfängnis Marias durch ihre Eltern Joachim und Anna. Neun Monate später, am 8. September, feiern wir Marias Geburt.

"Unbefleckt" wird ihre Empfängnis genannt, weil Gott sie von Anfang an vor allen "Makeln" des Bösen bewahrt hat. Sie ist der Mensch ohne alle Schatten der Bosheit. Im lauten Advent ein leises Fest. An diesem Tag denke ich gerne an dieses so Geheimnisvolle: meine eigene Empfängnis, meinen Lebensanfang. Und ich danke Gott (und meinen Eltern), dass ich von Ihm (und von ihnen) mein Leben empfangen habe.