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Antworten von Kardinal Christoph Schönborn: Zeit - e...

Heute Redaktion
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Noch viermal schlafen, dann kommt Weihnachten. Für viele das schönste Fest des Jahres, besonders für die Kinder. Sie können es meist kaum erwarten. Christbaum, Geschenke, Weihnachtsmusik, Essen im Kreis der ganzen Familie. Für viele ist Weihnachten aber ganz anders. Sie sind einsam, haben keine Familie, keine Geschenke, kein warmes Zuhause, kein gutes Essen.

Sie wären froh, wenn Weihnachten schon vorbei wäre. Sie haben Angst vor diesem Fest. In diesen Tagen hat die Telefonseelsorge Hochsaison. Sie bleibt für viele einsame oder unglückliche Menschen die einzige Gesprächsmöglichkeit. Jedes Jahr wählen nicht weniger als 30.000 Menschen die Nummer 142, ohne Vorwahl, kostenlos in ganz Österreich. 24 Stunden ist jemand für mich da, wenn ich in Not bin, nicht mehr weiter weiß, einsam und verzweifelt bin, wenn Sorgen mich bedrücken und mein Leben sinnlos erscheint.

Am anderen Ende des Telefons ist jemand, der mir zuhört. Sie machen das alle ehrenamtlich, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge. Sie schenken ihre Zeit, nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über. Zuhören und Zeit schenken: Das ist kostbarer als teure Weihnachtsgeschenke. Wie oft heißt es am Schluss eines Telefonats bei der Nummer 142: "Danke, dass Sie mir zugehört haben!" Und eines ist sicher: Zuhören, Zeit schenken macht nicht nur die glücklich, denen wir Zeit schenken. Es bereitet auch uns selber echte Weihnachtsfreude.