Nach der Festnahme des mutmaßlichen Paris-Attentäters Salah Abdeslam in Brüssel fordert Frankreich eine rasche Auslieferung. Am Samstag wurde bekannt, dass Abdeslam vor den Pariser Anschlägen im deutschen Ulm möglicherweise Komplizen abgeholt hatte.
Nach der in Brüssel fordert Frankreich eine rasche Auslieferung. Am Samstag wurde bekannt, dass Abdeslam vor den Pariser Anschlägen im deutschen Ulm möglicherweise Komplizen abgeholt hatte.
Abdeslam bemühe sich um "Kooperation mit den Behörden", sagte Sven Mary, Anwalt des Terrorverdächtigen, am Samstag nach einer ersten Anhörung. Im Rahmen des Termins wurde er auf offizielle Weise beschuldigt, mitverantwortlich für die zu sein. Er soll auch zugegeben haben, sich am 13. November zum Zeitpunkt der Anschläge in der französischen Hauptstadt aufgehalten zu haben.
Frankreich fordert schnelle Auslieferung
Frankreichs Präsident Francois Hollande hatte am Freitagabend gesagt, Abdeslam solle "so schnell wie möglich" ausgeliefert werden. Das forderten auch Angehörige der Opfer.
Belgien habe politisch zwar keine Einwände, aufgrund von rechtlichen Regelungen könne die Auslieferung jedoch einige Wochen dauern, sagte Belgiens Premier Charles Michel. Der Anwalt des Verdächtigen kündigte an, dass sein Mandant eine Auslieferung ablehnen werde.
Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve sagte nach einem Treffen mit Hollande und französischen Sicherheitsvertretern am Samstag, dass mehrere "extrem" gefährliche Verdächtige in Gewahrsam genommen worden seien.
Abdeslam vor Paris-Attentaten in Ulm
Am Samstag berichtete der deutsche Südwestrundfunk, dass sich Abdeslam vor den Anschlägen auch kurz in Ulm aufgehalten habe. Er war in der Nacht auf den 3. Oktober mit einem unter seinem Namen gemieteten Wagen nach Ulm und nach nur einer Stunde zurück gefahren. Er könnte dort drei Männer, die sich als Syrer ausgegeben hatten, aus einer Flüchtlingsunterkunft abgeholt haben.