Österreich

Anwalt als "Hetzer" vor Gericht

Heute Redaktion
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Prozess am Mittwoch am Landesgericht Krems: Rechtsanwalt Alois B. (68) muss sich wegen Verhetzung verantworten. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Am Kremser Landesgericht nimmt morgen Rechtsanwalt Alois B. auf der für ihn sehr ungewöhnlichen Seite Platz – nämlich auf der Anklagebank. Dem mehrfachen Familienvater wird dabei das Vergehen der Verhetzung vorgeworfen. Die Vorgeschichte: Anfang 2012 wurden Flugblätter an rund 1.620 Haushalte in Gföhl (Krems) geschickt. Darin soll der tibetische Buddhismus als "menschenverachtende" und "kriegerische" Religion bezeichnet worden sein und dass dieser Glauben "sexualmagische Praktiken an unmündigen Mädchen" einsetzen würde.

Verfasser dieser Zeilen soll ein Student gewesen sein, als Obmann des Vereins "Pro Vita" und "Christen-Alllianz" soll Alois B. aber seine Zustimmung gegeben haben. Der mögliche Bau eines buddhistischen Tempels hatte im Jahr 2011 und 2012 in und um Gföhl für viel Aufregung in der nö. Bevölkerung und Politik gesorgt.

Joachim Lielacher