Österreich

Anwältin: "Burka-Aktion ist rechtlich bedenklich"

Heute Redaktion
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Die renommierte Wiener Anwältin Astrid Wagner findet die Aktion rechtlich äußerst bedenklich!
Die renommierte Wiener Anwältin Astrid Wagner findet die Aktion rechtlich äußerst bedenklich!
Bild: Denise Auer

Der Schleier-Rebell ärgert die "Heute"-Leser: "Ich verstehe nicht, warum man ihm keinen Schranken vorschiebt", "Warum wurde der noch nicht verhaftet?" Ja, warum, Frau Anwältin?

Ob der Mann nur provozieren oder sich tatsächlich für das Recht auf Verhüllung einsetzen will, blieb schleierhaft. Fest steht: Mit Riesen-Tamtam reiste „Burka-Rebell" Rachid Nekkaz gestern in Wien an, um zehn bestraften Nikab-Trägerinnen medienwirksam beizustehen.

Im Kanzleramt abgeblitzt

Die Geldbußen der Frauen, insgesamt 950 Euro, wollte der algerische Unternehmer persönlich begleichen – bei Kanzler Sebastian Kurz. Umringt von Reportern blitzte der Millionär aber vor dem Kanzleramt ab („Ohne Termin kein Einlass").

Die mediale Bühne nutzte Nekkaz (46) trotzdem gekonnt: „Jedes Mal, wenn eine Frau in Nikab eine Strafe bekommt, werde ich sie bezahlen." Nachsatz: „Ob das dann ein, zwei, drei oder vier Millionen Euro sind, ist mir völlig egal."

Statt an den Regierungschef übergab Nekkaz die 950 Euro dann an den „Burka-Verein". Die in Wien gegründete Organisation will Muslima dazu ermutigen, trotz Verbots weiterhin Schleier zu tragen.

Juristin Wagner: "Rechtlich bedenklich"

Laut Top-Anwältin Astrid Wagner ist die mediale Aktion des Millionärs freilich bedenklich: „Das könnte man als Beitragstäterschaft und Anstiftung auslegen. Man kann ja auch nicht Rasern ihre Strafzettel bezahlen und sie zum Schnellfahren ermuntern." (shoe)