Der Präsident der bolivianischen Universitätskonföderation sei "in mehr als 200 Fächern durchgefallen", habe dafür aber ein Gehalt von umgerechnet rund 3.000 Euro im Monat bezogen. Max Mendoza wurde nun vom bolivianischen Abgeordneten Héctor Arce angezeigt, weil er laut diesem sein Amt "in ein Geschäft verwandelt hat".
Mendoza ziehe den Sinn des Studierens ins Lächerliche, sagte Arce. Die Strafanzeige gegen Mendoza, der seit vier Jahren an der Spitze der Studentenvereinigung steht, lautet auf "unrechtmäßige Bereicherung, Vorteilsnahme aufgrund der Stellung, wirtschaftsfeindliches Verhalten und Veruntreuung".
Mendoza hatte an einer öffentlichen Hochschule zunächst Betriebswirtschaft studiert und ist seit 25 Jahren für Jura eingeschrieben – ein Fach, das in Bolivien regulär fünf Jahre dauert.
Sein Fall hatte für Aufsehen gesorgt, nachdem es bei einer Wahl zur Studierendenvertretung an einer Universität zu einer Massenpanik mit vier Toten und 70 Verletzten gekommen war. Ein Student hatte zuvor eine Tränengasgranate gezündet. Mendoza hatte zur Teilnahme an der Veranstaltung aufgerufen.
Studierendenvertretungen erhalten in Bolivien staatliche Zuschüsse. Berichten zufolge gibt es noch mehr Studentenführer, die seit Jahrzehnten wegen der Amtsprivilegien eingeschrieben sind.