Wirtschaft

Apple-Aktie verlor seit September 40 Prozent

Heute Redaktion
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Bild: AP

So billig gab es eine Apple-Aktie schon lange nicht mehr. Zeitweise kostete ein Anteilsschein des iPhone- und iPad-Herstellers diese Woche keine 400 Dollar mehr. Es war der bisherige Tiefpunkt einer monatelangen Talfahrt. Mehr als 40 Prozent hat das Papier seit seinem Allzeithoch im September eingebüßt.

Viele Investoren haben Zweifel an der Zukunft der Geldmaschine Apple. Der jüngste Kursrutsch wurde von einer gesenkten Prognose des Zulieferers Cirrus Logic ausgelöst, aus der Marktbeobachter als Absatzprobleme bei Apple ableiteten. Es sei bei Investoren leider gerade in Mode, schlecht über Apple zu sprechen, sagt Analyst Gene Munster von der US-Investmentbank PiperJaffray.

Munster gilt als einer der besten Kenner des Unternehmens und äußerte sich auf dem Yahoo-Finanzportal zum Kurseinbruch. Er selbst hat den Glauben an Apple nicht verloren: "Sie haben viel im Köcher." Die 5 Milliarden Dollar an jährlichen Entwicklungsausgaben müssten ja zu neuen Produkten führen, sagt er.

Wo bleibt die nächste Revolution?

Doch gerade da sind die Investoren zusehens ungeduldiger. Drei Jahre ist es her, dass Apple zuletzt ein ganz neues revolutionäres Produkt auf den Markt gebracht hat: den Tablet-Computer iPad. Das iPhone wurde vor sechs Jahren vorgestellt. Eine angeblich geplante "iWatch"-Uhr gibt es bisher nur auf Zeichnungen in Patent-Anträgen zu sehen. Ein Apple-Fernseher wird seit Jahren von Branchenbeobachtern prophezeit, in Sicht ist er aber noch nicht.

Weiterhin Nummer Eins

Fest steht aber auch: Apple ist nach wie vor eine Macht. Kein anderer Technologiekonzern verdient derart viel Geld mit seinen Produkten. Kaum ein anderer ist so wertvoll an der Börse. Und die Firmenkasse ist mit 137 Milliarden Dollar (105 Milliarden Euro) zum Jahreswechsel so prall gefüllt, dass selbst eine kleine Durststrecke für den Konzern überhaupt kein Problem wäre.

Ob die Anleger das Vertrauen in Apple wiedergewinnen, wird sich nun in den kommenden Monaten entscheiden: Am nächsten Dienstag veröffentlicht der Konzern seine Geschäftszahlen - und im Sommer möglicherweise "das nächste große Ding".