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Apple zahlt 400 Mio für illegale eBook-Absprachen

Heute Redaktion
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Weil Apple bei der iPad-Einführung mit fünf großen Verlagen illegale Preisabsprachen traf, bekommt der Konzern jetzt die Rechnung präsentiert. Bis zu 400 Millionen Dollar (294 Millionen Euro) soll die Firma nun laut New Yorker Justiz zahlen. Die gütliche Einigung steht den Angaben zufolge aber unter dem Vorbehalt, dass eine Verurteilung von Apple aus dem Juli 2013 Bestand hat.

Apple versucht momentan ein Urteil eines US-Bundesgerichts zu kippen. Der Konzern wurde wegen des Verstoßes gegen Wettbewerbsregeln schuldig gesprochen. Sollte die Entscheidung von einer höheren Instanz aufgehoben werden, müsste Apple überhaupt kein Geld zahlen. Sollte ein neues Verfahren angeordnet werden, sinkt die Entschädigungssumme auf 50 Millionen Dollar. "Diese außergerichtliche Einigung zeigt, dass auch die größten und mächtigsten Firmen der Welt nach den gleichen Regeln wie alle anderen spielen müssen", erklärte der New Yorker Staatsanwalt Eric Schneiderman.

Apple teurer als Amazon -die Verlage freuten sich

Eine auf den Deckel bekam Apple, weil der iPhone-Hersteller Ende 2009 und Anfang 2010 vor der Markteinführung des iPad-Tablets mit fünf großen Verlagen Verträge für elektronische Bücher abgeschlossen hat, die zu Lasten der Verbraucher gegangen sein sollen. Damals wurde der E-Book-Markt vom Online-Händler Amazon beherrscht, der Bestseller für seine Kindle-Lesegeräte zum Missfallen der Verlage deutlich günstiger verkaufte als die gedruckten Exemplare in Buchläden.

Während Amazon selbst die Preise setzte, bot Apple den Verlagen Verträge mit einer Preisbindung an. Bei diesem Modell konnten die Verleger die Preise bestimmen, im Gegenzug erhielt Apple eine Kommission von 30 Prozent. Anschließend setzten die Verlage auch bei Amazon und anderen E-Book-Anbietern eine Preiserhöhung durch.

APA/red.

   Die fünf Verlage Hachette, HarperCollins, Simon and Schuster, Penguin und Macmillan erklärten sich zu millionenschweren Vergleichen bereit. Apple ließ es dagegen auf das Gerichtsverfahren ankommen.

 

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