Kärnten

Araber-Verbot könnte Wut-Wirt in Teufels Küche bringen

Sein Wut-Posting auf Instagram brachte einem Kärntner Gastronomen heftige Kritik, aber auch Zuspruch ein. Rechtlich ist die Lage jedoch klar.

Clemens Pilz
Stefan Lerchers (li.) Hummerbecken brachte Vegetarier zum Kochen.
Stefan Lerchers (li.) Hummerbecken brachte Vegetarier zum Kochen.
zVg

Es war bestenfalls eine unglückliche Formulierung, schlimmstenfalls eine rassistische Entgleisung: "Peppino"-Chef Stefan Lercher aus Millstatt (Ktn.) stellte Arabern und Vegetariern die Rute ins Fenster und postete auf Instagram, "Veganer, Hippies, ökos (sic!) und Araber" seien künftig ausgeschlossen.

Was folgte, war wie berichtet eine Welle an Kritik, aber auch Zuspruch von Branchenkollegen, wie Lercher gegenüber "Heute" betonte. Er begründete das drastisch formulierte Posting mit schlechten Erfahrungen: So hätten Araber etwa Kinder auf die Tische gestellt und eine Kellnerin als "Schlampe" beschimpft. Veganer hätten das Lokal wegen seines Hummerbeckens aufs Korn genommen, sie wollten die Krebstiere vor dem Kochtopf bewahren.

Diskriminierung wegen Ethnie, Geschlecht oder Religion ist verboten

Gegenüber der "Kleinen Zeitung" stellte nun die Wirtschaftskammer Kärnten klar, dass ein Verbot für Araber dem Wirt Probleme mit der Gleichbehandlungskommission einbrocken könnte: Der Chef habe zwar das Hausrecht, "es gelten aber dieselben Regeln wie für jeden Dienstleistungsbetrieb. Gäste dürfen nicht aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion zurückgewiesen werden."

Wirt steht zu seinen Aussagen

Wegen der Konflikte, sowie wegen anhaltendem Personalmangel, will Lercher die Kapazität seines Restaurants drastisch reduzieren. Nur noch acht Tische sollen ab Mitte Jänner zur Verfügung stehen, statt 1.000 Essen nur noch Speisen für 250 Personen pro Tag serviert werden. Mit seiner zugegebenermaßen schroffen Formulierung habe er niemanden beleidigen wollen. "Aber Araber nehme ich keine mehr, dazu stehe ich."