Österreich

Arbeiter riskierte sein Leben und wurde gefeuert

Heute Redaktion
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Das Arbeits- und Sozialgericht entschied für Peter L.
Das Arbeits- und Sozialgericht entschied für Peter L.
Bild: iStock

Peter L. verputzte im Alten AKH in Wien unter Protest einen vier Meter hohen Kamin ohne Absturzsicherung. Er wurde trotzdem entlassen. Jetzt ging der Fall vors Arbeitsgericht.

Peter L. sollte aufgrund von Zeitdruck ohne die Sicherung eines Gerüsts beim Alten AKH einen vier Meter hohen Kamin verputzen. Zuerst weigerte sich Herr L., murrend ließ der Polier ein provisorisches Gerüst errichten, das jedoch keine Absturzsicherung hatte. Der erfahrene Bauarbeiter führte die Arbeiten zwar – unter Einsatz seines Lebens - durch, aber unter Protest. Worauf ihn der Polier "heimschickte", ihn also fristlos entließ, so die Arbeiterkammer (AK) in einer Aussendung.

"Ich bin Maurer, nicht Zuckerbäcker", sagte Peter L. und überzeugte damit das Arbeits- und Sozialgericht, dass er als erfahrender Bauarbeiter wusste, dass das provisorische Gerüst ihn nicht ausreichend vor einem Absturz sicherte. Neben der Bekämpfung der Entlassung ging es auch um mehr als 2.300 Euro.

Die Firma sah im Protest Peter L.s eine "Arbeitsverweigerung" und gab ihm daher die "Fristlose", wollte weder die Weihnachtsremuneration von 2.178 Euro noch die Kündigungsentschädigung von 154 Euro bezahlen. Der Arbeiter wandte sich darauf an den AK Rechtsschutz.

Das Arbeits- und Sozialgericht gab Peter L. nun Recht. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. (Red)