Österreich

Arbeiter tot, Bergbahnen klagen nach Unfall Bundesheer

Eine Hercules-Maschine soll Schuld am Tod eines Bergbahn-Mitarbeiters sein. Das Unternehmen hat nun Klage gegen die Republik eingebracht.

Christine Ziechert
Die Hercules flog zum Unfallzeitpunkt über die Mittelstation der Bergbahn.
Die Hercules flog zum Unfallzeitpunkt über die Mittelstation der Bergbahn.
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Die strafrechtlichen Ermittlungen wurden im Vorjahr eingestellt, doch die Betreiber der Goldeck Bergbahnen in den Gailtaler Alpen (Kärnten) sind nach wie vor der Meinung, dass eine Bundesheer-Maschine verantwortlich für einen tödlichen Arbeitsunfall im April 2019 ist. Daher wurde nun Klage gegen die Republik eingebracht, berichtet die "Kleine Zeitung".

Zu dem Unglück kam es im Zuge von Revisionsarbeiten. Zwei Arbeiter waren damals auf 1.600 Meter Seehöhe im Bereich der Mittelstation im Inneren des Gebäudes am Trag- und Zugseil beschäftigt. Das Tragseil dürfte aus der Halterung gesprungen sein und verlor an Spannung. Metallstücke brachen daraufhin weg, eines dieser Teile traf einen Arbeiter (45) – er erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Drei weitere Männer wurden ebenfalls leicht verletzt.

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    Maschine soll Seil in Schwingungen versetzt haben

    Da eine C-130 Hercules – eine große Transport-Maschine des Bundesheeres – zum Zeitpunkt des Unfalles über die Mittelstation flog, lag der Verdacht nahe, dass der Flieger das Seil derart in Schwingungen versetzt hatte, dass dieses aus der Halterung sprang.

    Doch ein Sachverständiger kam zu dem Schluss, dass die Hercules das Unglück nicht ausgelöst hatte. Die Ermittlungen gegen den Piloten wurden eingestellt. Auch alle anderen möglichen Ursachen wie Materialfehler oder menschliches Versagen konnten ausgeschlossen werden. Die Frage nach der Unfallursache ist somit offen.

    Klage auf 1,2 Millionen Euro Schadenersatz

    Dennoch landet die Causa Ende November vor dem Landesgericht Klagenfurt. Denn die Goldeck Bergbahnen GmbH klagen die Republik Österreich zivilrechtlich auf 1,2 Millionen Euro Schadenersatz. Dies bestätigte Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprokuratur, der "Kleinen Zeitung". Der Ausgang des Prozesses wird mit Spannung erwartet .