Niederösterreich

Arbeiterkammer rät dazu, Passwort-Listen anzulegen

Zuletzt häuften sich bei der Arbeiterkammer Beratungsgespräche, bei denen es darum ging, den digitalen Nachlass von Verstorbenen zu regeln.

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Facebook (Symbolbild)
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Stirbt ein geliebter Mensch, ist in der Zeit der Trauer allerhand zu organisieren. Einen zusätzlich Aspekt liefert dabei das digitale Zeitalter. Denn was passiert mit dem E-Mail-Account, dem Facebook-Konto oder dem Netflix-Abo? Nicht nur, dass es belastend für die Angehörigen ist, es kann auch teuer werden. „Regeln Sie Ihren digitalen Nachlass unbedingt bereits zu Lebzeiten“, rät AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser.

Wie schwierig sich das im Nachhinein gestaltet, zeige der Fall einer Betroffenen bei der AK-Konsumentenberatung. „Ich versuche seit Monaten, das YouTube-Konto meines verstorbenen Bruders löschen zu lassen“, so die Frau. Die dort veröffentlichten persönlichen Videos des Verstorbenen seien sehr belastend für sie. Das Problem: Weder die für die Anmeldung verwendete E-Mail-Adresse noch das Passwort für den Account sind ihr bekannt. 

Abos beenden oft schwierig

"Wurde keine Vorsorge getroffen, hilft nur zu recherchieren und die einzelnen Dienste, bei denen Konten geschlossen und Abos gekündigt werden sollen, zu kontaktieren", sagt AK Niederösterreich-Konsumentenberater Stefan Köraus. In der Praxis gestaltet sich das oft schwierig. Während manche Dienste die Übermittlung der Sterbeurkunde akzeptieren und Konten auf Wunsch der ErbInnen löschen, sind andere Anbieter für dieses Anliegen kaum erreichbar. Und einen rechtlichen Anspruch auf den Zugang zu den Accounts gibt es nicht.

Die Empfehlung der Arbeiterkammer lautet daher, sich selbst schon vor dem eigenen Tod mit derartigen Dingen auseinander zu setzen. "Am besten legen Sie eine Liste mit Ihren Online-Mitgliedschaften, Profilen und Accounts inklusive Benutzernamen und Passwörtern an", rät der Experte. Diese Liste sollte an einem sicheren Ort verwahrt werden – in einer Dokumentenmappe, im Safe oder beim Notar.

Eine technische Alternative sei die Verwendung eines Passwort-Managers. In einem derartigen Programm können alle Zugangsdaten verwahrt und mit nur einem einzigen Hauptpasswort abgerufen werden, das für die Erben hinterlegt wird. Manche sozialen Netzwerke wie z.B. Facebook bieten mittlerweile Services zur Vorsorge an, wie etwa das Festlegen eines Nachlasskontaktes.

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