Wien

Begräbnis von Marija: "Die Kinder bedeuteten ihr alles"

Eine Arbeitskollegin erzählt im Interview mit "Heute" von der fröhlichen und hilfsbereiten Marija, die vergangene Woche in Wien ermordet wurde.

Leo Stempfl
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Eine Arbeitskollegin von Marija erzählt über das Gemüt der 36-Jährigen
Eine Arbeitskollegin von Marija erzählt über das Gemüt der 36-Jährigen
Heute

Am Donnerstag, dem 29. April, kam es zum schon neunten Mord an einer Frau in nur vier Monaten. Tatverdächtig ist der 42-jährige Ex-Partner und Vater der beiden Kinder von Marija (35). "Er wollte nicht wahrhaben, dass sie ihn verlassen will", erklärt ihr Bruder im Interview.

Genau eine Woche später fand das Begräbnis statt. "Heute" war eingeladen und sprach mit einer Arbeitskollegin Marijas über die junge Krankenpflegerin.

Immer für alle da

"Sie war nicht nur eine Kollegin, sie war auch eine Freundin von mir", so die Krankenschwester. Seit mittlerweile acht Jahren kannten sie sich schon. "Immer fröhlich, immer hilfsbereit, immer für alle da", fasst sie Marijas Gemüt zusammen. Die privaten Dinge blieben dabei meist außen vor, nur von den schönen Dingen erzählte sie gern. Die Kinder, die Familie bedeuteten ihr alles.

"Ich hab gewusst, dass die Beziehung keine Bilderbuchbeziehung ist." Doch dass es sich bei dem Mord wirklich um sie handelte, war anfangs überhaupt nicht wahrzuhaben. Schon am Abend der Tat las die Arbeitskollegin erste Berichte auf Facebook. Diese versuchte sie zu verdrängen. "Der 20. Bezirk ist groß, es gibt viele in dem Alter."

In der Früh kam dann die Nachricht, dass es sich tatsächlich um die 36-Jährige handelte. "Dann hab ich nur geweint". Als alle Krankenpfleger in die Arbeit einberufen wurden, hat man gemeinsam in Stille innegehalten. Ein kleiner Garten wurde eingerichtet, zu ihrer Andacht. "Dass man sie immer besuchen kann."

"Ich wünsche ihr Ruhe, dort wo sie jetzt ist. Sie wird uns allen fehlen."
"Heute"-Redakteurin Christine Ziechert interviewte eine Arbeitskollegin Marijas
"Heute"-Redakteurin Christine Ziechert interviewte eine Arbeitskollegin Marijas
Denise Auer
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