Politik

Arbeitslose: Hundstorfer will weniger Überstunden

Heute Redaktion
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Die Regierung hat offenbar noch kein Rezept gegen die Rekordarbeitslosigkeit gefunden. SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer wärmt jetzt eine alte Idee wieder auf. Er plädiert dafür, die Anzahl der Überstunden zu begrenzen. Weniger Überstunden würden mehr Arbeitsplätze bedeuten, meint Hundstorfer.

Österreich war lange Zeit das EU-Mitgliedsland mit der geringsten Zahl an Arbeitslosen. Diesen Platz Eins hat die Republik zuletzt aber verloren. Der österreichische Arbeitsmarkt liegt hinter Deutschland und Großbritannien an dritter Stelle in der Europäischen Union.

Steuerreform bringt's

Sozialminister Hundstorfer glaubt nicht, nötige Reformen verschlafen zu haben. So würde zum Beispiel die gegen die hohe Arbeitslosigkeit wirken. Durch die Entlastung würde der private Konsum gestärkt, und eine größere Binnennachfrage würde wiederum die Konjunktur ankurbeln, so der Sozialdemokrat gegenüber Ö1.

270 Mio. Überstunden

Außerdem mahnt Hundstorfer die Unternehmen in Sachen Überstunden. In Österreich würden jährlich 270 Millionen Überstunden geleistet. Wenn man nur 100 Mio. Stunden in neue Jobs umwandeln würde, gäbe es 40.000 zusätzliche Arbeitsplätze.

In jedem Fall sieht der Ressortchef vor, einen Jobgipfel abzuhalten, auf dem die bisherigen Arbeitsmarktmaßnahmen evaluiert werden sollen. Mehr Geld hat er zwar nicht zur Verfügung, eine Umschichtung kann er sich aber vorstellen – wenn sinnvoll.

Obwohl Deutschland aktuell auf die geringste Arbeitslosigkeit verweisen kann, sind unsere nördlichen Nachbarn für Hundstorfer kein Vorbild. Zum Einen wegen der drakonischen Hartz-4-Regelungen, zum Anderen wegen des extrem hohen Anteils an Niedrigeinkommensbeziehern.