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Arbeitslose sorgten für Merkel-Watschen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) hat bei der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern erneut die Mehrheitsverhältnisse in einem Landtag umgekrempelt und zum zweiten Mal ein Ergebnis jenseits der 20-Prozent-Marke erzielt. Bei den Wählern handelt es sich hauptsächlich um männliche Arbeiter oder Arbeitslose.

Bei den Wählern handelt es sich hauptsächlich um männliche Arbeiter oder Arbeitslose. Kritik an Kanzlerin Angela Merkel kommt von ihrer Partei.

Die AfD löste diesmal in Mecklenburg-Vorpommern die CDU als zweitstärkste Kraft im Land ab. Jetzt schießt die CSU gegen Angela Merkel. Mit ihrem Kurs in der Flüchtlingspolitik habe sie Wähler vergrault. 
Nun müssten die "notwendigen Entscheidungen" getroffen werden, so CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer im "Tagesspiegel": "Wir brauchen eine Obergrenze für Flüchtlinge, schnellere Rückführungen, eine Ausweitung der sicheren Herkunftsländer und eine bessere Integration."

Der CSU-Innenpolitiker Stephan Mayer sagte der "Huffington Post", die Bundesregierung habe zwar seit 2015 in der Flüchtlingspolitik viel verändert, "doch bei vielen Wählern ist das offenbar nicht angekommen". Die CDU müsse unbedingt ihre Kommunikation zu dem Thema ändern. Der CSU-Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber forderte ebenfalls eine Obergrenze für Flüchtlinge. Von Parteichef Horst Seehofer gab es noch keine öffentliche Reaktion.
Arbeiter und Arbeitslose

Vor allem einstige Nichtwähler konnte die AfD mobilisieren: 56.000 Menschen, die vor fünf Jahren den Wahlurnen fernblieben, wählten die Rechtspopulisten.

Der typische AfD-Wähler ist nach Zahlen der Forschungsgruppe "Wahlen und Infratest dimap" männlich, hat einen Realschulabschluss und ist Arbeiter oder arbeitslos. Bei Frauen, Angestellten, Pensionisten und Hochschulabsolventen erzielte die Partei niedrigere Werte.

Laut Forschungsgruppe waren die Rechtspopulisten bei Menschen zwischen 30 und 59 Jahren am erfolgreichsten, bei den jüngeren und älteren Wählern haben sie weniger Anhänger. Laut Infratest dimap wollten drei Viertel der Anhänger "ein klares Zeichen gegen die anderen Parteien" setzen. Wahlentscheidende Themen waren für sie die Flüchtlings- und Sozialpolitik.