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Area 51: "War einfach nur ein schlechtes Festival"

Der Sturm auf die Area 51 erwies sich als ein friedliches Openair für Alienfans.

Heute Redaktion
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Wer mit Spannung den 20. September 2019 abgewartet hat – der Tag, an dem die Geheimnisse des militärischen Sperrgebiets Area 51 enthüllt hätten werden sollen – wurde bitter enttäuscht. Der groß angekündigte Sturm blieb nämlich aus. Vielmehr wurde gehörig Kapital aus dem Event geschlagen, wie ein Leserreporter gegenüber "20 Minuten" berichtet.

"Ich bin mit einem Kollegen für drei Wochen in den USA unterwegs. Da die Umgebung der Area 51 auf unserer Route liegt, wollten wir uns das einmal anschauen", berichtet der Rheintaler Stefan Oehler.

Auf dem Weg in Richtung der besagten Zone kommt kein Weg am "A'Le'Inn" in der 50-Seelen-Gemeinde Rachel vorbei. Dort findet von Freitag bis Sonntag ein Musikfestival namens "Alienstock" statt. "Allein da hätten wir schon 50 Dollar Eintritt bezahlen müssen", so Oehler. Sie hätten es dann beim Kauf eines T-Shirts im Souvenirshop belassen und seien weitergefahren. Sie fuhren in Richtung "Alien Research Center" in Hiko, rund 45 Minuten Autofahrt von Rachel entfernt.

Etwa 2000 Menschen auf dem Platz

"Wir wurden registriert mussten satte 60 Dollar bezahlen, nur um unser Auto zu parken." Geboten habe man dafür allerdings nicht viel bekommen. Bühnen, Foodtrucks – und natürlich wieder Souvenirs. "Die Musik war grottenschlecht. Für so etwas würde ich sonst nie bezahlen." Viele schräge Vögel seien auf dem Platz herumgeschlendert, manche mit Kostümen oder grün bemalten Gesichtern.

Nach seiner Einschätzung hätten sich etwa 2000 Menschen auf dem Platz eingefunden. An der Anlage, wo der eigentliche Sturm auf das Sperrgebiet hätte stattfinden sollen, versammelten sich in der Nacht laut Behördenangaben rund 40 Personen.

Nach Warnungen der Polizei gingen sie am Morgen jedoch wieder friedlich auseinander. Zuvor war laut dem Büro des Bezirkssheriffs von Nye in Nevada am Freitag ein Mann verhaftet worden, weil er in der Öffentlichkeit Wasser gelassen hatte. Auch eine zweite Person wurde festgenommen. Ein AP-Fotograf beobachtete, wie eine Frau versuchte, unter dem Tor hindurchzukommen. Sie wurde abgeführt.

"Eine große Enttäuschung"

Stefan Oehler und sein Kollege waren etwa vier Stunden auf dem Gelände, bevor sie ihre Reise fortsetzten. Sie übernachten im rund zwei Stunden entfernten Tonopah, bevor es weiter nach San Francisco geht. Oehlers Fazit zum Event: "Wenn man extra dafür nach Nevada gekommen ist, ist es sicherlich eine große Enttäuschung. Es war einfach nur ein schlechtes Festival. Für uns ist das Ganze aber kein Desaster, wir waren ja nur auf der Durchreise."

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