Österreich
Aref (26) in Schubhaft: Ihm droht Abschiebung
Wirbel um einen gut integrierten Flüchtling aus Afghanistan: Freitagabend wurde er vor seiner Wohnung in Bruck von der Polizei abgeholt, sitzt in Wien in Schubhaft.
Er gilt als Musterbeispiel für gelungene Integration, dennoch soll Aref Sarwari bald abgeschoben werden. Für viele Brucker Stadtbewohner unbegreiflich.
"Wir waren gerade bei ihm im Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel. Er ist sehr deprimiert, weil er nicht weiß, warum er hier ist, aber tapfer", so Helga Longin von der Initiative "Unser Bruck hilft" am Sonntag zu "Heute".
Eine Petition für einen Verbleib des jungen Afghanen, der wie berichtet einen negativen Asylbescheid erhalten hat, zählt bereits rund 4.000 Unterstützer. Dieser Tage sollen die Unterschriften ins Innenministerium gebracht werden.
Beim Fußballverein ASK-BSC Bruck ist Sarwari als Jugendbetreuer tätig, er hat sich beim Roten Kreuz zum Sozialdiensthelfer ausbilden lassen und könnte sogar aus zwei Jobangeboten wählen, wenn er den Asylstatus erhält.
Ein Verfahren beim Verwaltungsgerichtshof laufe noch, man werde weiterkämpfen. Longin: "Wir werden alle juristischen Mittel einsetzen. Als Christ erfährt er auch von der Pfarre Unterstützung." Man prüfe auch, neuerlich einen Antrag auf humanitäres Bleiberecht zu stellen.
Sarwari, ehemals Polizist in Afghanistan, bevor er vor zwei Jahren nach Bruck geflüchtet war, hat wie berichtet einen negativen Asylbescheid erhalten. Einer der Gründe laut Bundesverwaltungsgericht: "Der Beschwerdeführer hat kein besonderes Maß an persönlicher, sozialer und wirtschaftlicher Integration dargetan."
(wes)