Österreich

Ärger um Pflegeheim-Verkauf in Klosterneuburg

Das bis vor wenigen Jahren von der Stadt Wien betriebene Pflegeheim in Klosterneuburg wird nun zum Kauf angeboten.

Heute Redaktion
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Das Pflegeheim wird vom KAV zum Verkauf angeboten. Die Art und Weise, wie das vonstatten ging, ärgert Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager.
Das Pflegeheim wird vom KAV zum Verkauf angeboten. Die Art und Weise, wie das vonstatten ging, ärgert Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager.
Bild: "Heute"

Bis vor wenigen Jahren war das Pflegeheim in der Martinstraße in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) noch von der Stadt Wien betrieben worden, stand dann einige Zeit leer, bis sich die Barmherzigen Brüder vorübergehend einmieteten. Bis 2019 läuft der Mietvertrag noch.

In der Zwischenzeit bot der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) das Gebäude plus Grund – es handelt sich um insgesamt 27.377 Quadratmeter – um einen Mindestpreis von 20 Millionen Euro zum Kauf an.

KAV: "Verkaufsprozess läuft"

Derzeit ist das Grundstück "Sondergebiet-Altersheim", was bedeutet, dass die Fläche lediglich weiter als Pflegeeinrichtung genutzt werden darf. Auch eine Alternative: Betreutes Wohnen.

"Derzeit läuft der Verkaufsprozess. Eine weitere Verwendung der Liegenschaft obliegt dem künftigen Eigentümer", heißt es seitens des KAV dazu auf "Heute"-Anfrage.

Stadtchef: "Wurde nicht abgesprochen!"

Im Info-Folder unter dem Titel "Besonders investieren in Klosterneuburg bei Wien" wurde potentiellen Interessenten die Immobilie aber damit schmackhaft gemacht, dass eine baldige Umwidmung in "Kerngebiet" wahrscheinlich sei. Auch wird darin erklärt, dass der künftige Eigentümer im Falle einer Umwidmung mit einer Anpassung der Bauklassen zu rechnen habe.

Sprich: Platz für mehr Wohnungen – ein äußerst sensibles Thema bei den derzeitigen Bewohnern der Babenbergerstadt. Erst vor wenigen Monaten war eine zweijährige Bausperre verhängt worden, weil zahlreiche Bürger auf die Barrikaden stiegen.

Klosterneuburgs Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager ist sauer: "Die Aussagen zu den in Aussicht gestellten Widmungsänderungen sind weder mit der Gemeinde abgestimmt noch nachvollziehbar. Wir arbeiten mit den Bürgern derzeit am Entwicklungskonzept Klosterneuburgs und diesem wird bestimmt nicht vorgegriffen!"