Österreich

Ärger um Schulweg: (K)ein Schutzweg Am Himmel

Heute Redaktion
Teilen

Die Geschichte fing mit einem kaum sichtbaren Schutzweg an, den Schulkinder täglich benutzen. Das Problem, so die Meinung vieler Eltern, ist aber der gesamte Schulweg.

Die Caritas-Schule Am Himmel (eine Schule, die für Kinder mit besonderen Bedürfnissen ausgelegt ist) liegt in Wien-Döbling und sie ist nicht so leicht erreichbar, wie viele andere Schulen in Wien. Der Weg dort hin führt über einen Kilometer langen Schulweg. Kürzlich meldete sich "Heute"-Leserin Anita D. bei der Redaktion und erzählte von einem Zebrastreifen, welcher sich auf diesem Schulweg befindet und eine ernsthafte Gefahr für die Kinder darstellt.

Kinder nehmen gefährlichen Abschneider

Bei weiterem Nachhaken stellte sich heraus, dass der Schulweg auch sonst nicht frei von Gefahren ist. Wir telefonierten mit Isabel A. – der Schwiegertochter von Anita D. Die Wienerin hat einen zehnjährigen Sohn, der mit seinen Mitschülern oft den Zebrastreifen auf der Höhenstraße überquert: "Der Schutzweg auf der Höhenstraße ist ein Problem, aber auch beim Schulweg an sich müsste etwas unternommen werden. Er ist doch sehr lang und deswegen nehmen viele Kinder eine Abkürzung über einen Trampelpfad. Der Weg zu diesem Trampelpfad führt ebenfalls über die Höhenstraße, an diesem Teil gibt es aber keinen Zebrastreifen."

Nehmen die Kinder die genannte Abkürzung, dann überqueren sie direkt hinter einer unübersichtlichen Kurve die Straße, weil sie sich dort ein paar Minuten Gehzeit ersparen. "Für die Kinder ist dieser Teil noch gefährlicher, weil die Autofahrer, die auf der Höhenstraße unterwegs sind, gar nicht wissen, dass da eine Schule ist. Hier müsste die Straße als Schulweg beschildert und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 gesenkt werden", so die besorgte Mutter.

Haltestation verlegen

Am liebsten wäre es ihr jedoch, wenn die Wiener Linien etwas dagegen unternehmen würden: "Uns würde es aber am meisten helfen, wenn die Linie 38a bei der Himmelstraße halten würde. Das kann doch kein großer Umweg sein."

Picture

"Wiener Linien"-Pressesprecherin Johanna Griesmayr kann die Sorge verstehen, verweist jedoch darauf, dass die Öffis die ganze Stadt im Blick behalten müssen: "Die Anfrage hatten wir schon vor drei Jahren. Aber auch da war das Problem, dass die Schule an einer exponierten Stelle steht und die Auslastung des Busses sehr gering ist. Bei einer Schule mit weniger als 100 Schülern, bei denen die meisten Kinder mit dem Auto hingefahren werden, können wir uns die Verlegung der Busstation nicht leisten." Pressesprecherin Griesmayr spricht davon, dass ein "zusätzlicher Bus" nötig wäre, um die "Taktung aufrecht zu halten."

Wir machen das schon!

Pressesprecherin der Caritas Andrea Frauscher sagte, der Verein wäre mit den unterschiedlichsten Stellen in Kontakt, um den Schulweg sicherer zu machen. Passiert sei bisher jedoch nichts. Auf die erste "Heute"-Nachfrage bei der Bezirksvorstehung, ob zumindest hinsichtlich des Zebrastreifens etwas geplant wurde, versprach Bezirkschef Adolf Tiller (ÖVP), er wolle umgehend Maßnahmen treffen: "Ich werde sofort alles in die Wege leiten." (bai)