Österreich

Arigona Zogaj überglücklich über Visum

Heute Redaktion
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Freude und Erleichterung herrschen bei Arigona Zogaj nach der Entscheidung, dauerhaft in Österreich bleiben zu dürfen. Die 20-jährige Kosovarin und ihre beiden jüngeren Geschwister haben vom Magistrat Linz ihre Visa mit Niederlassungsbewilligung bekommen, wie Volkshilfe-Sprecher Walter Deil. Gleichzeitig haben 150 Menschen gegen die Abreise einer vierköpfigen kosovarischen Familie aus Oberösterreich protestiert.

Nun könne Arigona die dreijährige HBLA in Linz heuer beenden, der zwölfjährige Albin und die 13-jährige Albona gehen in die Hauptschule, Mutter Nurije arbeite als Reinigungskraft. Sie habe ihre Bewilligung bereits Ende vorigen Jahres erhalten. Da seien die halbjährigen Schüler-Visa der Kinder aber noch gelaufen, solange könne kein anderes ausgestellt werden, erklärte Deil. "Die Familie steht auf eigenen Beinen", sagte er.

Die Visa gelten vorerst für ein Jahr, werden dann auf zwei Jahre verlängert und nach abermals zwei Jahren seien sie endgültig, sofern sich die Zogajs nichts zuschulden kommen lassen.

Protest in Attnang-Puchheim

"Es war ein langer Weg, an dessen Ende sich Recht und Menschlichkeit getroffen haben", so der Präsident der Volkshilfe Österreich, Josef Weidenholzer. Gleichzeitig mache das würden und "dass wir ein humanitäres Bleiberecht brauchen, das solche Abschiebungen verhindert".

Am Montag hatten laut Angaben der Veranstalter 150 bis 200 Menschen bei einer Kundgebung in Attnang-Puchheim auf das Schicksal einer kosovarischen Familie aufmerksam gemacht.

Vater und Mutter sowie zwei Kinder im Alter von neun und elf Jahren sollen am Samstag freiwillig abreisen. Sie hätten mit dem Kauf von Flugtickets von Wien nach Pristina und ihrer damit freiwilligen Ausreise ihre Abschiebung kurz vor Weihnachten verhindert, so Frederik Schmidsberger vom Mauthausenkomitee Vöcklabruck.

Die Veranstaltung am Montag sei ein eindringlicher Appell an den Landeshauptmann und das Innenministerium gewesen, die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck anzuweisen, eine Aufenthaltsbewilligung auszustellen.

Der Vater könne Arbeitsverträge von vier Firmen vorlegen, die Kinder seien in der Schule gut integriert, die Familie habe eine Wohnung, führte Schmidsberger an. Es habe bereits unzählige Interventionen, darunter von der Generaloberin der Franziskanerinnen, gegeben. Ein Offener Brief könne eventuell noch folgen.

"Kein zweiter Fall Arigona"

"Wir wollten nicht an die Öffentlichkeit, es soll kein zweiter Fall Arigona daraus werden, aber wir müssen jede Chance nützen", so Schmidsberger. Die Familie sei seit 2005 in Österreich, nachdem es nach den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Serbien und Kosovo mehrere Attentate auf den Vater gegeben habe.

Bezirkshauptmann Peter Salinger meinte, der Familie sei nach einem negativen Bescheid des Asylgerichtshofs zur freiwilligen Ausreise geraten worden, um keine 18-monatige Sperre für die legale Wiedereinreise zu bekommen. Sollte der Vater ein Arbeitsvisum erhalten, könne die Familie wiederkommen.