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Krieg um Jakobsmuscheln, Boote rammen einander

Rund 35 französische Fischerboote kreisten fünf englische Schiffe ein. Rauchbomben, Leuchtraketen und Rammmanöver waren die Folge.

Heute Redaktion
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Seit Jahren schwelt der "Krieg um die Jakobsmuschel" im Ärmelkanal – jetzt ist er eskaliert. Fischer aus der Normandie taten sich zusammen und hinderten fünf englische Schiffe daran, ihre Arbeit zu tun. Die Engländer wurden eingekreist, mit Leuchtraketen und Rauchbomben beschossen.

Denen reichte es dann irgendwann – sie begannen, die Franzosen zu rammen. Insgesamt wurden drei Schiffe beschädigt, Menschen wurden keine verletzt. Trotzdem mussten die Engländer irgendwann abziehen, die Franzosen hatten die Schlacht gewonnen.

Doch der "Krieg" ist noch nicht vorbei, zumindest nicht, solange Großbritannien noch in der EU bleibt. Der Grund für den Streit geht auf eine Regelung der Fischereirechte zurück, mit denen die Franzosen alles andere als einverstanden sind.

Das Gefecht fand etwas mehr als 12 Seemeilen (22 Kilometer) vor der französischen Küste statt. Laut EU-Recht dürfen britische Boote zwar nicht innerhalb dieses Radius fischen, jedoch dürfen sie in der Seine-Bucht vor der Küste der Normandie explizit Jakobsmuscheln fangen. Und das das ganze Jahr über, während französische Fischer dies nur zwischen November und März tun dürfen.

Der Vorwurf aus Frankreich: Die Briten fischen das Meer leer, sie sollen auch gefälligst bis Oktober warten. Wenn Großbritannien aber tatsächlich im kommenden März aus der EU Austritt, dann wird das Problem hinfällig. (red)

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