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Armin Wolf als Bub zum Biertrinken gezwungen

In einem Interview erzählt "ZiB 2"-Star Armin Wolf, wie ungewöhnlich sein Weg zum Moderator war und warum er sich auf die Klage gegen den ORF freut.

Leo Stempfl
Armin Wolf plaudert in einem neuen Interview über seine Kindheit. (Archivbild)
Armin Wolf plaudert in einem neuen Interview über seine Kindheit. (Archivbild)
Helmut Graf

Wer dieser Tage an der österreichischen Ausgabe der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" vorbeigeht, erblickt dort ein alles andere als unbekanntes Gesicht: ORF-Star Armin Wolf. Er gab dem Blatt anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums als Moderator der "Zeit im Bild 2" ein großes Interview.

Unter anderem erzählte er Corinna Milborn darin, wie er zu seinem Job kam. Denn im ORF selbst ist er bereits seit jungen Jahren tätig, erst im Landesstudio Tirol und beim Radio, schließlich als Chef der "ZiB 3". Sein kurioser Fokus beim Radio galt dem deutschen Schlager der 1950er und 1960er Jahre. Mit der Samstags-Morgensendung finanzierte er sich sein Studium.

Gefährlicher Bursche

Gute 15 Jahre später war er bereits Chef der "ZiB 3", als die schwarz-blaue Regierung die Amtsgeschäfte übernahm. Sein Chef wurde ausgetauscht, die neuen Arbeitsbedingungen waren alles andere als frei, Wolf wechselte deswegen als Chefreporter zurück zur "ZiB 2". Das gelang nur mit Unterstützung der neuen Generaldirektorin Monika Lindner. "Jeder erklärt mir, was für ein gefährlicher Bursche Sie sind. Aber ich fand Sie am Flughafen ganz nett", soll sie zu ihm gesagt haben.

Schon von Kindesbeinen an soll es nie anders gewesen sein. "Ich hatte eine dicke Brille, aber ein großes Mundwerk", beschreibt sich Wolf. Auch ungewöhnlich: Mit 14 trat er der Jungen ÖVP bei, weil seine Eltern in der lokalen Ortsgruppe aktiv waren. Mit Arbeitsbeginn beim ORF trat er dort allerdings wieder aus.

Zum Biertrinken gezwungen

Das spätere Leben prägen sollte auch ein Kindheitstrauma. Damals tranken seine Eltern zum Mittagessen stets ein Bier. "Als ich das mit sieben auch wollte, sagte mein Vater: Okay, aber nur wenn du das ganze Glas austrinkst. Und dazu hat er mich dann gezwungen. Seither könnte man mich mit Bier foltern", packt Armin Wolf in der "Zeit" aus.

Unter der zweiten türkis-blauen Regierung setzte es dann wieder berufliche Querelen. Der seitdem diensthabende Chefredakteur mache aber trotzdem eine überraschend gute Arbeit und lasse die Redaktion arbeiten. Weil es aber auch anders sein könnte, "freue ich mich auch über die Verfassungsklage gegen die politischen Besetzungen im ORF-Stiftungsrat". Die Politik müsse ihren derzeit starken Einfluss auf den ORF beschränken.

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    Kurioser TV-Moment in der ORF-"ZIB2" am späten Montagabend.
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    Screenshot/ ORF
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