Österreich

Arnie taute bei Faymann erst beim Essen auf

Heute Redaktion
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Diese Einladung hätte sich Bundeskanzler Werner Faymann wohl anders vorgestellt: Bei seinem ersten offiziellen Termin anlässlich der R20-Umweltkonferenz in Wien gab sich Schauspieler Arnold Schwarzenegger am Mittwochabend äußerst wortkarg. Erst beim Essen taute er auf, dann plauderte er auch mehr.

Ohne ein Wort zu sagen, schüttelte der sonst so euphorische Kämpfer für den Klimaschutz bei einem Empfang im Bundeskanzleramt die Hand von Bundeskanzler Werner Faymann (S), lächelte, ließ sich eine Minute lang fotografieren – und ging wieder. Danach wurde allerdings geschmaust und gutes Essen heitert eben jeden auf - auch den Terminator, der dann, sichtlich entspannter, auch mehr Wert auf Konversation legte.

Bleibt zu hoffen, dass der ehemalige Gouverneur von Kalifornien bis zum Start der Konferenz am Donnerstag seine Sprache wiederfindet. Dort sollte er nämlich am Vormittag einen Vortrag über seine Vision zum Klimaschutz halten.

Bei der Ankunft gegen 17 Uhr wurde Arnie gefeiert wie ein Rockstar. Blitzlichtgewitter, Autogrammjäger und ein Medienrummel sondersgleichen. 

Die "steirische Eiche" stieg stilvoll im Ritz Carlton am Ring ab und begrüßte den Hotelpagen mit einem freundlichen "Wie geht's" - mehr, als Bundeskanzler Faymann bekam. Dann gab er entspannt Autogramme, während sich die Menschenmassen um ihn herum fast gegenseitig niedertrampelten.

Abendessen mit Kanzler und Co

Nach der Ankunft und dem Einchecken geht es zum Abendessen. Kanzler Faymann lädt den einisten "Governator" ein. Ab 19.30 Uhr wird geschmaust. Die Gesprächsthemen werden den beiden sicher nicht ausgehen, denn es wird kein intimer Snack, sondern eine hochoffizielle Veranstaltung, bei der auch

Rumäniens Premierminister Victor Ponta, Stadträtin Ulli Sima, Rewe-Vorstand Frank Hensel oder Siemens-Chef Wolfgang Hesoun dabei sein werden. Im Bundeskanzleramt trifft die illustre Runde zusammen.

Schwarzenegger kommt wegen einer Konferenz seiner Uni in Kalifornien und bekommt dabei Schützenhilfe aus Wien: Die Stadt tritt seinem Netzwerk "R20 Regions of Climate Action" bei. Dieses veranstaltet am Donnerstag und Freitag in Wien diese Konferenz zum Thema Klima und Energie.

Schwarzeneggers "R20" will Initiativen und Modelle im Bereich Klimaschutz entwickeln. Für deren Umsetzung sollen dann Privatpersonen, Firmen, Banken, aber auch die Regionalpolitik miteinander vernetzt werden. Wien fühlt sich bereit dazu.

Die Klimapolitik der Stadt sei "aktiv und erfolgreich", betonten Bürgermeister Michael Häupl und Umweltstadträtin Ulli Sima am Dienstag. Etwa im Bereich Abfallbehandlung, wo im Jahr mehr Schadstoffe vermieden als verursacht werden. 2010 gab es laut aktueller Studie einen "Einsparungsüberschuss" von 130.000 Tonnen sogenannter CO2-Äquivalente.

Das entspricht den Emissionen der Stromerzeugung für 130.000 Haushalte. Ehrgeiziges Ziel: Bis 2020 soll dieser Wert mehr als verdoppelt werden.

Diskussion mit Studenten

Am Donnerstag diskutiert der ehemalige Politiker in der Nationalbibliothek mit 1.000 Studenten über seine Ideen zur Klimarettung. Am Donnerstagabend folgt schließlich ein Empfang beim Landeshauptmann von Niederösterreich, Erwin Pröll (V), wo der Beitritt von dem Bundesland zur R20-Initiative gefeiert wird.