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Arseni Jazenjuk: "Russland will Dritten Weltkrieg"

Heute Redaktion
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Bild: AP

Nachdem am Donnerstag in der Ostukraine schon fünf prorussische Aktivisten getötet und Freitag weitere bei einer Explosion verletzt wurden, hat nun ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk drastische Worte gefunden: Er hat Russland vorgeworfen einen dritten Weltkrieg beginnen zu wollen. Jetzt will auch US-Präsident während seiner Asienreise mittels Telefonkonferenz über schärfere Sanktionen gegen Russland beraten. Russlands Kreditwürdigkeit gerät wegen der Ukraine-Krise zusehends unter Druck.

mittels Telefonkonferenz über schärfere Sanktionen gegen Russland beraten. Russlands Kreditwürdigkeit gerät wegen der Ukraine-Krise zusehends unter Druck.

Die Versuche Russlands, einen Konflikt in seinem Nachbarland vom Zaun zu brechen, werde zu einer militärischen Auseinandersetzung in Europa führen. Russland wolle sein Land militärisch und politisch besetzen, sagt Jazenjuk am Freitag.

Explosion in Odessa forderte mehrere Verletzte

Der Sprengsatz sei am frühen Freitagmorgen detoniert, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitag. Pro-ukrainische Aktivisten hätten den Posten errichtet. Einwohner der Hafenstadt versuchen, mit solchen Kontrollstellen zu verhindern, dass pro-russische Separatisten aus der benachbarten Region Transnistrien in die Ukraine eindringen.

Die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete unter Berufung auf Augenzeugen, eine Bombe sei aus einem vorbeifahrenden Auto aus auf den Posten geschleudert worden. Die Polizei vor Ort bestätigte das nicht.

Obama spricht mit Amtskollegen

US-Präsident Barack Obama wird vermutlich am Freitag mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und weiteren EU-Regierungschefs über schärfere Sanktionen gegen Russland beraten. An der Telefonkonferenz sollten auch der britische Premierminister David Cameron, der französische Präsident Francois Hollande und Italiens Regierungschef Matteo Renzi teilnehmen, sagten Insider.

Die Uneinigkeit in der EU über eine Verhängung weiterer Strafmaßnahmen im Zuge der Ukraine-Krise hätten die USA von einem solchen Schritt bisher abgehalten. Vor allem Deutschland und Italien bremsten, hieß es. Allerdings könne die US-Regierung auch im Alleingang schärfere Sanktionen verhängen.

Russland beinahe auf "Ramschstatus" herabgestuft

Auch Russlands Kreditwürdigkeit gerät wegen der Ukraine-Krise zusehends unter Druck. Am Freitag senkte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) den Daumen: Die Bonitätsnote wurde um eine Stufe auf "BBB-" reduziert, wie S&P in London mitteilte. Das ist nur eine Stufe über dem sogenannten "Ramschbereich" (Non Investment Grade), der spekulative Anlagen kennzeichnen soll.

Der Ausblick für das Rating ist negativ, was weitere Abstufungen erwarten lässt. Auslöser könnten etwa schärfere Sanktionen des Westens sein, schreibt die Agentur.

S&P hat recht schnell auf die jüngste Zuspitzung der Krise in der Ukraine reagiert.  Erst Mitte März hatte die Agentur Russland mit einer Abstufung gedroht , als sie den Ausblick für das Rating auf negativ senkte.