Österreich

Arzt auf der Blutwiese

Heute Redaktion
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Eine vornehme Villen-Gegend im Bezirk Korneuburg, zwei benachbarte Ärzte. Der eine hat Familie, der andere ein Alkohol-Problem. Und Richter Hohenecker hat eine klare Meinung: 3 Monate bedingt für den, der unbedingt auf die Blutwiese will.

Terror ist ein Hilfsausdruck, sagt das Opfer. Der Facharzt fühlt sich seit zwei Jahren von seinem Nachbarn (55), ebenfalls Mediziner, bedroht. Mitten in der Nacht steht der Störenfried vor der Tür und brüllt: Kommts raus - ihr gehört alle weg. Draußen im Licht der Straßenlaterne sehen sie den offenbar Alkoholisierten - mit einem Messer in der Hand.

Oder er passt die Frau des Opfers beim Autowaschen ab: Wir sehen uns auf der Blutwiese. Oder er beschimpft die Kinder des Opfers aufs Übelste.

Beim Prozess im Landesgericht Korneuburg sitzt der Angeklagte lässig da - als ginge ihn das alles nichts an. Sein Anwalt versucht zu erklären: Mein Mandant steht vor dem Ruin.

Urteil des Richters: gefährliche Drohung, drei Monate bedingt. Nachsatz: Betrachten Sie das Urteil als staatlichen Schuss vor den Bug. Was die Opfer noch mehr freuen wird: Das Haus des Störenfrieds soll versteigert werden.