Österreich

Tochter zeigt Clip, wie Arzt Kinder gequält haben soll

Heute Redaktion
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Jener oststeirische Arzt, der jahrelang seine Kinder gequält haben soll, steht erneut vor Gericht. Nun wandte sich seine Tochter an die Öffentlichkeit.

Er soll seine Kinder seit Jahren gequält, beleidigt und gedemütigt haben - Eduard L., ein Mediziner aus der Oststeiermark, musste sich bereits 2017 der Justiz stellen. Damals wurde er jedoch in allen Punkten freigesprochen - "Heute" berichtete.

Tochter veröffentlicht Video



Seit März steht er in der Neuauflage seines Prozesses vor Gericht. Er streitet sämtliche Vorwürfe ab. Am Mittwoch wandte sich allerdings seine mittlerweile erwachsene Tochter Miriam L. (24) per Aussendung an die Öffentlichkeit.

Darin wiederholt die junge Frau die schweren Vorwürfe gegen ihren Vater und veröffentlicht ein Video, dass er vor Jahren aufgenommen haben soll. Dieses zeigt schwer alkoholisierte Kinder, die vom Vater gefilmt wurden. "Auf dem Video (das wir erst vor Kurzem entdeckten) sieht man, wie wir vor Betrunkenheit vom Sessel gefallen sind. Ihn hat das gefreut", so die junge Frau in der Aussendung.

Richter begründete Urteil unter anderem mit Kleidungswahl der Kinder und Mutter



Sie habe ihre "ganze Kindheit hindurch unter meinem Vater gelitten", er habe ihr "ohne entsprechende Indikation schwere Beruhigungsmedikamente" verabreicht, bis sie abhängig gewesen sei. Er habe Psychoterror ausgeübt, sie leide heute unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Auch ihre Geschwister seien von Spätfolgen schwer betroffen.

Dies ist nun Gegenstand der zweiten Verfahrensrunde. Der erste Prozess endete mit einem Freispruch und musste wiederholt werden, weil "Beweisergebnisse nicht ausreichend erörtert" worden seien, hieß es damals in der Begründung. Unter anderem hatte die Urteilsbegründung, in der der Richter auf die Kleidung der Kinder (legen "offensichtlich auf Kleidung, dem Anlass entsprechend, keinen Wert") und der Mutter ("extravaganter Kleidungsstil, überladene Person") vor Gericht einging, zu Diskussionen geführt.

Anzeige gegen damaligen Richter



Aus dem Prozess heraus entstanden weitere Verfahren, eine Zeugin wurde wegen Falschaussage verurteilt. In einem zweiten Fall wird noch ermittelt. Nach dem ersten Urteil im September 2017 hatten die Kinder des Arztes den damaligen Richter Andreas Rom bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) angezeigt. Die Anfangsverdachtsprüfung dauerte rund eineinhalb Jahre, wurde kürzlich abgeschlossen. Es wurden keine Ermittlungen eingeleitet.

Am Freitag wird der Arzt erneut vor Gericht in Graz erwartet. Obwohl ursprünglich bereits ein Urteil erwartet wurde, setzte der Richter einen weiteren Verhandlungstag im Juli an.

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