Österreich

Arzt soll Frauen nach Darmspiegelung missbraucht haben

Ein Mediziner aus dem Burgenland soll die Aufwachphase nach einer Sedierung ausgenützt und drei Frauen sexuell missbraucht haben.

Christine Ziechert
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Der Arzt soll die Aufwachphase nach der Sedierung ausgenutzt haben (Symbolbild).
Der Arzt soll die Aufwachphase nach der Sedierung ausgenutzt haben (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Schwere Vorwürfe gegen einen Arzt aus dem Bezirk Oberwart: Wie berichtet, soll der Mediziner von Juli bis September 2021 in der Aufwachphase nach einer Sedierung im Rahmen von Magen- und Darmspiegelungen den Zustand von drei Frauen ausgenutzt und sie nach dem Eingriff in seiner Praxis sexuell missbraucht haben. 

Heute, Dienstag, musste sich der Beschuldigte vor dem Landesgericht Eisenstadt wegen sexuellen Missbrauchs wehrloser Personen verantworten. Wie "meinbezirk.at" berichtet, soll er laut Staatsanwaltschaft den Zustand von zwei wehrlosen Frauen ausgenützt haben, indem er sie vaginal penetriert und an ihnen geschlechtliche Handlungen vorgenommen hat. Beim dritten Opfer kam es demnach zu "Berührungen von Geschlechtsteilen".

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    EXPA / APA / picturedesk.com

    Arzt bekannte sich nicht schuldig

    Mindestens eine Patientin erstattete Anzeige, anschließend dürften sich die weiteren Opfer bei der Polizei gemeldet haben. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt nahm im Oktober 2021 die Ermittlungen auf, sowohl der Arzt als auch die Frauen wurden einvernommen. Dabei dürfte sich der Tatverdacht erhärtet haben. Anfang März wurde dem Beschuldigten die Anklageschrift  übermittelt.

    Vor Gericht bekannte sich der Arzt nicht schuldig und erklärte, er bleibe mit sedierten Patienten nie allein. Während die Patientinnen im Aufwachzimmer seien, desinfiziere er das Bett im Behandlungsraum und richte die Medikamente für die nächste Untersuchung her. Die Verteidigung erklärte außerdem, dass die für die Sedierung verwendeten Medikamente Halluzinationen, lebhafte Träume und sexuelle Erregung verursachen könnten und verwies auf die Fachliteratur dazu, berichtet "burgenland.orf.at".

    "Ich bin mir zu tausend Prozent sicher, dass das passiert ist" - Opfer vor Gericht

    "Ich bin mir zu tausend Prozent sicher, dass das passiert ist", sagte eines der Opfer vor Gericht aus. Sie sei gerade ins Aufwachzimmer gebracht worden und habe wieder einschlafen wollen, als der Arzt in den Raum gekommen sei und sie berührt habe. Eine sexuelle Fantasie sei das nicht gewesen: "Das war für mich ein Machtübergriff, das Ausnutzen meiner Wehrlosigkeit", betonte sie. Die Übergriffe habe sie als gezielt wahrgenommen. "Ich habe mir gedacht, er macht das nicht zum ersten Mal."

    Im Fall einer Verurteilung drohen dem Mediziner wegen ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe. Konsequenzen seitens der Ärztekammer drohen ihm derzeit (noch) nicht, denn diese will den Ausgang des Prozesses abwarten. Der wurde schließlich für weitere Gutachten vertagt, es gilt die Unschuldsvermutung.