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Arzt spritzt sich Corona-Impfstoff selbst

Ein Arzt aus Deutschland hat einen Corona-Impfstoff im Selbstversuch getestet. Er spritzte sich selbst ein Antigen.

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Einen Coronavirus-Impfstoff gibt es immer noch nicht offiziell auf dem Markt.
Einen Coronavirus-Impfstoff gibt es immer noch nicht offiziell auf dem Markt.
picturedesk.com

Wann ein Impfstoff gegen das Coronavirus definitiv auf den Markt kommt, ist unklar. Ein deutscher Professor hat bereits einen Selbsttest gewagt. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, spritzte sich Winfried Stöcker vor eineinhalb Monaten selbst ein Antigen.

Stöcker, der als Unternehmer und Arzt tätig ist, betreibt in Lübeck ein kleines klinisch-immunologisches Labor. Genau dort stellte er auch das Corona-Antigen gentechnisch her.

Vier Injektionen spritzte sich der 73-Jährige über mehrere Tage verteilt in den Oberschenkel. Wie er zur "Bild" sagt, hatte er keine Nebenwirkungen. "Meiner Ansicht nach kann die Übervorsicht bleiben gelassen werden."

Direkt am Menschen testen

Stöcker fordert, dass man die Nebenwirkungen und Wirkung direkt an Menschen testen sollte. Er ist überzeugt, dass so der Zulassungsprozess verkürzt werden könnte. Dazu meint der 73-Jährige: "Ich habe nur mal gezeigt, dass es keine Nebenwirkung hat. Dass das Antigen die Wirkung hat, war schon vorauszusagen, aber dass es keine Nebenwirkungen hat, ist eine wichtige Information."

Stocker fügt an: "Die Experten sagen, dass man noch ein, zwei Jahre prüfen müsse, bevor man einen Impfstoff auf den Markt bringe." Er glaubt, dass in dieser Zeit Hunderttausende Menschen am Coronavirus sterben könnten.

Bereits der Basler Immunologe Peter Burkhard entwickelte im eigenen Labor in Riehen einen Impfstoff und testet ihn gleich an sich selbst. Auf SRF war zu sehen, wie er sich nach eigenen Angaben 20 Mikrogramm des Impfstoffs ins Bein spritzt – noch bevor Tierversuche oder toxikologische Tests abgeschlossen sind. (20min)