Österreich

Arzt vergab Gutachten zum vierfachen Preis an sich s...

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der Präsident der nö. Ärztekammer, Dr. Christoph Reisner, hat neben einer schmucken Praxis für Orthopädie noch die Position des Leiters der ärztlichen Schiedsstelle inne. Und nebenbei ist er auch gerichtlich beeideter Gutachter.

Der nö. Ärztekammerpräsident Christoph Reisner soll eine Expertise, die er sich selbst zugeschanzt hatte, zum vierfachen Preis abgrechnet haben. Die Vergabe: legal, die Verstrickung: dubios.

Neben einer schmucken Ordination hat der nö. Ärztekammerpräsident eine Firma für medizinische Software und die Position des Schiedstellenleiters (Anm.: außergerichtliche Einrichtung zur Einigung zwischen Patient und Arzt im Streitfall) inne. Und ganz nebenbei ist er gerichtlich beeideter Gutachter. Für eine Expertenmeinung soll der mächtige Präsident laut einem Insider das vierfache Honorar in Rechnung gestellt haben (es gilt die Unschuldsvermutung).

Das Gutachten in Auftrag hatte der Schlichtungsstellen-Chef gegeben – also er selbst. "Das ist kein Problem, das hat nichts mit dem Ablauf des Verfahrens zu tun", sagt Christoph Reisner zu "Heute". Gabriela Jungblut, juristisches Mitglied der Entschädigungskommission, sagt dazu: "Es entspricht einfach nicht mehr den Transparenz- und Unvereinbarkeitsanforderungen der heutigen Zeit."