Welt
Arzt verteilte Todesspritzen und zündete Menschen an
Ein im Juni festgenommener syrischer Arzt aus Hessen soll in seiner Heimat an deutlich mehr Folterungen beteiligt gewesen sein als bisher bekannt.
Der Mann soll in einem Gefängnis des Militärischen Geheimdienstes mindestens einen Menschen ermordet, den Tod eines zweiten verursacht und etliche andere Betroffene schwer misshandelt haben. Davon geht der Generalbundesanwalt in Deutschland aus. Der Arzt befindet sich in Untersuchungshaft.
Körperteile angezündet
Ihm werden nun mehrere Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt. Alle Taten sollen sich 2011 und 2012 in der westsyrischen Stadt Homs im Gefängnis oder im dortigen Militärkrankenhaus ereignet haben, wo der Geheimdienst mutmaßliche Oppositionelle festhielt. Dort soll der Arzt einem Gefangenen, der sich gegen Schläge und Tritte wehrte, eine tödliche Substanz gespritzt haben, an der er binnen Minuten starb. In anderen Fällen soll der Mann seinen Opfern Körperteile mit brennbaren Flüssigkeiten übergossen und angezündet haben.