Oberösterreich

Arzt verweigert Maske und kassiert Berufsverbot

Ein Arzt aus dem Bezirk Ried darf vorerst nicht mehr praktizieren. Er soll in seiner Praxis Patienten ohne Maske behandelt haben.

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Dem 55-jährigen Innviertler wird unter anderem vorgeworfen Patienten großzügig Atteste für die Masken-Befreiung ausgestellt zu haben. (Symbolbild).
Dem 55-jährigen Innviertler wird unter anderem vorgeworfen Patienten großzügig Atteste für die Masken-Befreiung ausgestellt zu haben. (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

"Ich bin kein bisschen ein Corona-Leugner", sagt der 55-Jährige gegenüber der "Krone". In der Ordination müsse Abstand gehalten werden. Maximal fünf Personen dürften sich im Warteraum aufhalten, jeweils nur ein Patient in die Ordination. Bei gefährdeten Patienten werde stets die Maskenpflicht eingehalten, erklärt dieser.

Und weiter:"Wenn Sie solche Masken sehen würden wie ich, nämlich versifft und verschnupft, dann würden Sie sich auch fragen, ob die Masken nicht kranker machen, als dass sie schützen. Stoffmasken konnte man wenigstens waschen."

Patienten zum Nicht-Maske tragen bestärkt

Die Praxis des Hausarztes wurde nun geschlossen, der Hausarzt erhielt ein vorübergehendes Berufsverbot. Er soll nicht nur in der Praxis und offenbar auch in einem Pflegeheim keine Schutzmaske getragen haben, auch soll er großzügig Atteste für das Nicht-Tragen müssen von Masken ausgestellt haben. Dazu soll er Patienten bestärkt haben, auch keine Maske zu tragen. 

Gegen den Mediziner wurde bereits Ende Jänner von der Staatsanwaltschaft Ried ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der vorsätzlichen oder fahrlässigen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten eingeleitet. Nun wurde auch die Gesundheitsabteilung des Landes aktiv. 

Seit Unfall von Maske befreit

In Abstimmung mit der Ärztekammer wurde der Arzt wegen Gefährdung des öffentlichen Wohles vorläufig suspendiert.

Es laufe ein Disziplinarverfahren gegen den 55-Jährigen. "Es gibt Regeln, die während der Pandemie für alle gelten und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Da kann ich als Arzt nicht einfach sagen, ich mache da nicht mit. Es gab von unserer Seite mehrmalige Aufforderungen, dieses Verhalten einzustellen. Nun musste agiert werden", wird der oberösterreichische Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser in der "Krone" zitiert.

Der innviertler Mediziner soll sich jedenfalls keiner Schuld bewusst sein. Er selbst sei aufgrund seiner vergangenen Corona-Erkrankung immun, habe einen Antikörper-Test machen lassen, der die Immunität auch bestätige. Außerdem sei er geimpft, gab er an. Seit einem Unfall sei er zudem von der Maske befreit und "halte seitdem nichts mehr vor dem Mund aus".