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Arzt warnte als erster vor Coronavirus, nun ist er tot

Heute Redaktion
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Der Arzt Li Wenliang warnte als erster vor dem Coronavirus. Dafür wurde er zunächst wegen "Verbreiten von Gerüchten" festgenommen. Nun ist er selbst am Virus gestorben.

Li Wenliang, jener Arzt aus Wuhan, der von der chinesischen Polizei festgenommen und verhört worden war, weil er auf Social Media vor der Coronavirus-Epidemie gewarnt hatte, ist tot. Am Donnerstag gab es zunächst widersprüchliche Angaben über Lis Tod, am Abend bestätigte aber der Sender BBC die traurige Nachricht.

Li war vor einigen Tagen als Held gefeiert worden, weil er bereits Anfang Januar die Behörden vor dem Ausbruch des Coronavirus zu warnen versuchte. Er wurde aber nicht ernst genommen.

Im Gegenteil: Die Gesundheitsbehörden beschuldigten Li, "Gerüchte zu verbreiten", die die "Gesellschaftsordnung schwer gestört" hätten. Er musste daraufhin einen Brief unterschreiben, in dem er sich verpflichtete, das Thema nicht öffentlich zu machen.

Infizierte sich bei Behandlung einer Frau

Tage später wurde er nach der Behandlung einer Frau, die mit dem neuen Coronavirus infiziert war, selber krank. In einem Post auf der Social-Media-Plattform Weibo beschrieb Li, wie er am 10. Januar zu husten begann. Am nächsten Morgen hatte er Fieber und zwei Tage später musste er ins Spital eingeliefert werden.

In den chinesischen sozialen Medien wird Li nun von Millionen Usern als Held gefeiert.