Niederösterreich

Arzt wirft nach Impf-Bashing alles hin

Nach zehn Jahren ist Schluss: Arzt Florian Imböck gibt seine Arbeit in der Praxis in Gänserndorf auf. Die Pandemie samt Vorgaben waren herausfordernd.

Tanja Horaczek
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Mediziner Florian Imböck gibt seine Praxis auf.
Mediziner Florian Imböck gibt seine Praxis auf.
Privat

Die Entscheidung fiel Allgemeinmediziner Florian Imböck nicht leicht. Doch letztendlich musste sie getroffen werden. Er wird seine Arbeit in der Praxis in Gänserndorf nicht mehr fortsetzen. "Die Pandemie ist herausfordernd. Meine Zeit wurde stark beansprucht und meine Familie blieb zurück", erzählt Imböck.

"Will nicht mehr der Sündenbock sein!"

Zu kämpfen hatte er mit den vielen Diskussionen rund um die Impfungen. "Ständig musste man sich rechtfertigen, obwohl wir nur das machten, was die Regierung uns vorgeschrieben hat. Wir konnten nur diejenigen impfen, die gerade an der Reihe waren", berichtet er. Fragen wie "Warum wird jetzt meine Frau nicht geimpft, obwohl sie nur ein wenig jünger ist?" oder "Warum kann ich nicht auch so geimpft werden? häuften sich. "Ich wollte nicht mehr den Sündenbock spielen", klagt der Allgemeinmediziner. 

Ärzte erhalten wenig Unterstützung

Dieses Hausarzt-Bashing reichte ihm. Laut ihm gibt es für die Ärzte zu wenig Unterstützung. "Wir Ärzte werden mit Sachen konfrontiert, die wir nicht ändern können", so Imböck im "Heute"-Telefonat. Es haben sich viele Sachen angehäuft und jetzt war es an der Zeit etwas zu ändern. Er wird weiterhin als Feuerwehr- und Betriebsarzt ordinieren. Auch seine Patienten in den Pflegeheimen, die er schon über Jahre betreut hat, müssen nicht auf ihn verzichten.  Er bedankt sich in einem Facebook-Posting bei all seinen Patienten für die letzten zehn Jahre. Und freut sich auf die Zeit mit seinen Liebsten.