Österreich

Ärzte nach Pfusch-OP vor Gericht

Heute Redaktion
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Jasmin M. vor (l.) und nach der Operation.
Jasmin M. vor (l.) und nach der Operation.
Bild: Denise Auer

Vor knapp drei Jahren war Jasmin M. verzweifelt. Sie wollte ihre erblich bedingten Tränensäcke entfernen lassen, doch die Krankenkasse übernahm die Kosten nicht. Ein Gratis-Eingriff ging schief.

Allgemeinmediziner Abdul A. meldete sich bei der damals 42-Jährigen und versprach der Senioren-Betreuerin aus Leopoldstadt einen Gratis-Eingriff.

Nach einer Voruntersuchung in seiner Praxis wurde am 26. August 2016 ein OP-Termin vereinbart – beim Dermatologen Richard Z. in Hartberg (Stmk.):

"Als ich von der OP rauskam, meinte mein Lebensgefährte: ‚Da stimmt etwas nicht. Dein linkes Auge ist so runtergezogen'", so Jasmin M.

Der Zustand besserte sich nicht, die Alleinerzieherin geht seitdem nur noch mit Sonnenbrille ins Freie: "Ich sehe aus wie der Glöckner von Notre Dame." Nach mehreren Beschwerden bei Abdul A. wurde an der Wienerin noch ein Eingriff durchgeführt – ergebnislos.

Schließlich reichte es Jasmin M. Mit Unterstützung ihres Anwalts Peter Miklautz geht sie nun am Bezirksgericht Favoriten gegen die Ärzte vor, verlangt 13.150 Euro für korrigierende Eingriffe. Ein Sachverständiger soll klären, ob die OP nach allen Regeln der Kunst durchgeführt wurde.