Oberösterreich

Arzt sieht die neuen Corona-Zahlen, ist stinksauer

Ärzte und Pflegepersonal arbeiten seit Monaten am Anschlag. Weil aber die Impfmoral weiter schwach ist, regt sich Unmut in der Ärzteschaft.

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Die Ärzteschaft ist sauer auf jene, die sich nicht impfen lassen, sagt Ärztechef Peter Niedermoser.
Die Ärzteschaft ist sauer auf jene, die sich nicht impfen lassen, sagt Ärztechef Peter Niedermoser.
OÖ Gesundheitsholding, Ärztekammer

Seit Ende Februar hält die Corona-Pandemie die Welt und damit auch Oberösterreich in Atem. 136.001 Menschen wurden in Oberösterreich schon mit dem heimtückischen Virus infiziert. 1.803 Personen starben mit oder durch das Virus.

Und weil viele Menschen wegen einer Corona-Erkrankung in den Krankenhäusern behandelt werden müssen, arbeiten Pflegepersonal und Ärzteschaft seit vielen Monaten am Anschlag.

Mittlerweile gibt es Impfungen, die sehr gut vor dem Virus und vor allem einer schweren Erkrankung schützen.

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    Die Grafik zeigt die Inzidenzen in Österreich. Je dunkler die Farbe, desto höher die Ansteckungszahlen. Gut zu sehen ist, dass das Infektionsgeschehen in OÖ am heftigsten ist.
    Die Grafik zeigt die Inzidenzen in Österreich. Je dunkler die Farbe, desto höher die Ansteckungszahlen. Gut zu sehen ist, dass das Infektionsgeschehen in OÖ am heftigsten ist.
    Gesundheitsministerium

    Impfquote niedrig

    Doch weil die Impfquote in Oberösterreich noch immer die niedrigste in ganz Österreich ist, wächst der Frust in den Krankenhäusern.

    "Unterhält man sich mit Kolleginnen und Kollegen, spürt man immer mehr eine steigende Frustration“, spricht Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser (er ist selbst Arzt) die aktuellen Belegungszahlen in den OÖ-Spitälern an. 36 PatientInnen liegen aktuell auf Intensivstationen, 123 auf Normalstationen.

    "Der überwiegende Teil müsste da aber nicht liegen, weil diese Personen ungeimpft sind. Das frustriert Mediziner und Gesundheitspersonal immer mehr", so Niedermoser.

    "Die Kolleginnen und Kollegen insbesondere auf den Intensivstationen, den Covidstationen und auch in allen anderen Ebenen der Versorgung  stehen vor dem dritten Winter, in dem sie mit der Pandemie zu kämpfen haben. Bereits im Vorjahr haben sie sich bis an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit eingesetzt, konnten sich selbst aber nicht wirklich richtig erholen", warnt Niedermoser.

    "Ungeimpfte sollen aufhören zu klatschen"

    Doch es gibt auch andere Auswirkungen. Während ein Teil der Spitals-Belegschaft chronisch überarbeitet ist, gibt es in anderen Abteilungen derzeit weniger zu tun. Als Pathologe ist Niedermoser von diesem Umstand betroffen. "Weil es weniger Operationen gibt, haben wir weniger zu tun" sagt Niedermoser.

    Der Grund dafür ist ebenfalls bedenklich: Es müssen wegen zu vieler Corona-Patienten bereits wieder OPs verschoben werden!

    "Die ungeimpften Menschen sollen endlich aufhören zu klatschen und nur so die Leistung der Mediziner und des Gesundheitspersonals loben. Viel wichtiger wäre es, dass sich diese Menschen endlich impfen lassen und so die Leistungen der KollegInnen honorieren", fordert der Ärztekammer-Chef.

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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk