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Ärzte wollen mehr Therapie für Timoschenko

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die in Haft schwer erkrankte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko (51) muss nach Auskunft ihrer deutschen Ärzte weiter in Therapie bleiben.

Die Behandlung habe zuletzt Fortschritte gebracht und solle im Einvernehmen deutscher und ukrainischer Ärzte im Krankenhaus der ostukrainischen Stadt Charkow (ukrainisch: Charkiw) fortgesetzt werden. Das sagte der Chef der Berliner Universitätsklinik Karl M. Einhäupl am Sonntag in Charkow, wie ukrainische Medien meldeten. Die wegen Amtsmissbrauchs inhaftierte Ex-Regierungschefin leidet an einem Bandscheibenvorfall. Sie stehe weiter unter großem Stress, der die Therapie behindere.

Nach Darstellung des Mediziners hat die Politikerin, die am morgigen Montag in einem anderen Verfahren wegen Steuerhinterziehung erscheinen soll, inzwischen weniger Schmerzen. Allerdings seien ihre Kräfte nicht zufriedenstellend, sagte Einhäupl. Die ukrainischen Gesetze ermöglichten keine optimalen Bedingungen, weil vertrauliche Gespräche zwischen Inhaftierten und Ärzten unmöglich seien.

Timoschenko hatte ukrainische Ärzte stets abgelehnt. Sie wirft ihrem politischen Erzrivalen, Präsident Viktor Janukowitsch, vor, sie auslöschen zu wollen. Timoschenko war vor einem Jahr in einem international umstrittenen Prozess wegen angeblichen Amtsmissbrauchs rund um eine Gasvertrag mit Russland verurteilt worden. Seit Mai wird sie in der Klinik gepflegt. Wegen ihrer Haft darf sie nicht bei der Parlamentswahl Ende des Monats kandidieren.

APA/red.