Österreich

Ärztekammer entschuldigt sich für Krebs-Plakat

Sozialversicherungsträger und Gebietskrankenkasse forderten einen Stopp der Kampagne. Dafür ist es zu spät, doch nun folgte eine Entschuldigung.

Heute Redaktion
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Das "Krebs-Plakat" der Ärztekammer sorgte für viel Trubel. Zunächst wollte man von einer Entschuldigung nichts wissen.
Das "Krebs-Plakat" der Ärztekammer sorgte für viel Trubel. Zunächst wollte man von einer Entschuldigung nichts wissen.
Bild: Screenshot Twitter

"Du kämpfst mit Krebs. Dein Arzt kämpft mit bürokratischen Hürden der Krankenkasse." Diese Plakat-Kampagne der Ärztekammer sorgte für massive Kritik von vielen Seiten. Nach anfänglichen Rechtfertigungen ("Wer Ärzten durch Bürokratie die Zeit stiehlt, stiehlt den Kranken die Zeit der Ärzte. Und nur das sagt dieses Plakat.") folgt nun die Entschuldigung durch Ärztekammer-Präsidenten Thomas Szekeres.

Missverständliche Botschaft

Szekeres entschuldige sich bei jedem, der sich durch das Bild gekränkt gefühlt habe. Er hält aber fest, dass die Botschaft falsch verstanden werden konnte. Es sei nie die Absicht gewesen, eine Krebserkrankung mit bürokratischen Hürden gleichzusetzen. Vielmehr hätte man darauf aufmerksam machen wollen, dass Medikamente oder Spezialnahrung für todkranke Patienten manchmal nicht genehmigt werden.

Zu spät für Stopp

Entgegen der Forderung der Krankenkasse, die Kampagne zu stoppen, werden die Plakate nicht überklebt oder entfernt. Dazu sei es einfach zu spät, erklärt Szekeres. Sie würden allerdings nur noch zwei Tage lang hängen. Er räumt Fehler ein: "Ich würde es wahrscheinlich so nicht mehr machen."

Weitreichende Empörung

Das Sujet sorgte in sozialen Netzwerken für eine Welle an Kritik. Dennis Beck, Geschäftsführer der "Wiener Gesundheitsförderung", bezeichnete das Plakat auf Facebook etwa als "verstörend", "ohne Pietät und Empathie" und "Instrumentalisierung von Leid der Patienten". Weitere Postings bezeichneten die Aktion als "Entgleisung" und "Überschreitung moralischer Grenzen".

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