Niederösterreich
Asche von Hund Liam steht im Haus des Pärchens
Hund Liam ist tot, die Partnerin (48) des Besitzers verurteilt und der 35-Jährige und die 48-Jährige nach wie vor ein Paar.
Mit einem nicht rechtskräftigen Schuldspruch wegen Tierquälerei endete am Mittwochvormittag der Prozess im Fall des ertränkten Liams: Die Lebensgefährtin wurde zu sieben Monaten bedingter Haft verurteilt - mehr dazu hier.
Wut über Urteil
In den Kommentaren und sozialen Medien war die Wut über das Urteil großteils groß: "Sieben Jahre wären richtig", meint ein "Heute"-Leser oder "Nur bedingt? Ein schlechter Scherz". Die Angeklagte hatte sich bis zuletzt nicht schuldig bekannt, der Fall bleibt somit weiterhin etwas rätselhaft.
"Es ist alles eigenartig in dem Fall", meinte auch der Lebensgefährte und Besitzer (35) beim Prozess. Verteidigerin Astrid Wagner sprach von einem "besonderen Akt", die 48-Jährige habe schließlich immer Hunde gehabt, aber nie einen Tierhass gezeigt.
Auch für den Richter war die Motivationslage nicht ersichtlich. Diese sei aber auch nicht notwendig, denn die Beweislage sei eindeutig, vor allem wegen des Gutachtens, das das Herrchen selbst eingeholt habe. Der Vierbeiner habe in der Obhut der 48-Jährigen auch keine Nahrung erhalten (Anm.: Entgegen der Aussage der 48-Jährigen).
Geldstrafe war nicht möglich
Kritisiert wurde vom Richter zudem der geschilderte Ablauf, die Version eines dritten Täters sei nicht plausibel. Es sei eine "Kurzschlusshandlung der Angeklagten, aus welchem Grund auch immer" gewesen. "Für mich gibt es hier keine andere Erklärung", meinte der Richter kurzum. Eine Geldstrafe sei aber aus spezial- und generalpräventiven Gründen nicht möglich gewesen, daher die bedingte Haft für die bis dato unbescholtene Frau.
Die Beziehung des Besitzers und der 48-Jährigen hat die Tragödie und die Strapazen rund um den furchtbaren Fall jedenfalls überdauert. Nach wie vor ist der 35-Jährige mit der 48-Jährigen liiert. "Ich stehe zu 300 Prozent zu ihr", so das Herrchen im Zuge des Prozesses. Und er sei nach wie vor von der Unschuld seiner Lebensgefährtin überzeugt.
Asche weiterhin beim Paar
Übrigens: Die Asche des verbrannten Hundes "Liam" steht nun laut Anwältin Astrid Wagner im Haus des Paares. Denn die 48-Jährige bleibt dabei: "Ich war es nicht". Zum Vergleich: Ein 36-Jähriger, der den Hund seiner Ex vergewaltigt hatte (Anm.: Hund überlebte verstört), musste 15 Monate ins Gefängnis - mehr dazu hier.