Szene

Aserbaidschan soll für Stimmen gezahlt haben

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: 15min

Beim Eurovision Song Contest erreichte Aserbaidschan den zweiten Platz - offenbar mit gekauften Stimmen! Journalisten filmten unbemerkt zwei Männer, die den Schwindel mitorganisierten.

Österreich war eines von zehn Ländern, das Aserbaidschan die Bestwertung von zwölf Punkten gab. Doch der Erfolg von Sänger Farid Mammadov beruhte offenbar nicht alleine auf der Qualität seines Beitrags: Verdeckte Journalisten der litauischen Zeitung "15 min" filmten zwei Männer, die Stimmen kauften!

In einem Café in Vilnius heuerten sie Studenten an, die mit mehreren Handys für je 20 Euro "fünf bis zehn Mal" für Aserbaidschan stimmen sollten: "Wir haben unsere Leute in rund 15 Länder geschickt", erklärte einer der Betrüger namens Sergej. Man würde SIM-Karten zur Verfügung stellen und dann überprüfen, ob genügend SMS abgeschickt worden sind.

Bereits im Semifinale sei so "als Testlauf" erfolgreich Geld geflossen: Mammadov gewann, hatte dabei sieben Mal zwölf Punkte erhalten - sechs dieser Länder gaben ihm im Finale erneut die volle Punktezahl. Die zwei Männer ließen noch eine weitere Bombe platzen: Diese Vorgangsweise sei bei zahlreichen Ländern üblich.

Jörg Michner