Wirtschaft

Asfinag baut "Ohren" in heimische Tunnels ein

Heute Redaktion
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Bild: ASFINAG

Die staatliche Autobahngesellschaft Asfinag investiert in den kommenden sechs Jahren insgesamt 1,5 Milliarden Euro für mehr Verkehrssicherheit in Österreichs Tunnel. Mit einer speziellen Technologie soll etwa bei ungewöhnlichen Geräuschen Alarm geschlagen werden.

81 Anlagen sollen bis zum Jahr 2018 auf den höchsten Stand der Sicherheitstechnik gebracht werden.  Insgesamt reichen die Maßnahmen vom Aus- und Neubau über die Modernisierung technischer Anlagen bis hin zum Einsatz österreichischer Technologien, wie etwa das akustische Tunnelmonitoring AKUT und der Thermoscanner vor dem Karawankentunnel. "Heute ist es schon völlig selbstverständlich dass Tunnel Augen haben, mittlerweile haben sie auch Ohren", sagte Verkehrsministerin Doris Bures (S).

"Ohren" schlagen bei menschlichen Stimmen oder quietschenden Reifen an

Mit einem Akustiksystem AKUT im neuen Bosrocktunnel sowie im Tunnel bei der Nordumfahrung Klagenfurt sollen  "Ohren" eingebaut werden. Dabei nehmen Spezialmikrofone die Tunnelgeräusche auf, bei untypischen Geräuschen wie beispielsweise quietschenden Reifen oder menschlichen Stimmen wird in der Überwachungszentrale Alarm geschlagen.

Thermoscanner

Der Thermoscanner sortiert überhitzte Lkw und Busse vor der Einfahrt in den Karawankentunnel zum Abkühlen aus. Seit dem Start im Mai 2012 wurden so mehr als 300 überhitzte Schwerfahrzeuge gestoppt. Auf der Rheintalautobahn (A14) wird im Citytunnel bis Oktober 2014 eine Hochdruck-Sprühnebelanalage installiert. Sie soll im Brandfall für Abkühlung sorgen, jedoch nicht das Feuer löschen, sagte Schedl.

Die größten Projekte neben dem bereits laufenden Ausbau des Bosrucktunnels sind laut Asfinag auch die zweite Röhre des Gleinalmtunnels um 300 Millionen Euro, die Tunnelkette Klaus auf der Phyrnautobahn (A9) sowie weitere Sicherheitsbauten.

Dazu kommt eine Rund-um-die Uhr-Überwachung in bis dahin neun Überwachungszentralen sowie in der zentralen Verkehrssteuerung in Wien-Inzersdorf. In diesen Einrichtungen kann laut Asfinag bisher auf 4.500 Verkehrskameras zugegriffen werden, 3.250 davon sind in Tunnelanlagen montiert, 500 fungieren auch als Webcams. Bis 2015 soll auf insgesamt 6.000 Verkehrskameras ausgebaut werden.

Sperren

Die Komplettsperren des knapp 14 Kilometer langen Arlbergtunnel zwischen Tirol und Vorarlberg werden im Sommer 2015 und 2017 erfolgen. Der Verkehr soll dann über den Pass, der Schwerverkehr großräumig umgeleitet werden, informierte Schedl.