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Geflüchtete Frau trifft IS-Peiniger in Deutschland

Heute Redaktion
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Ashwaq T. wurde im Alter von nur 15 Jahren vom IS entführt und versklavt. Ihr gelang die Flucht, doch in Deutschland will sie ihren Sklavenhalter wiedererkannt haben.

Die Leidensgeschichte von Ashwaq T. ist schwer erträglich. Die Jesidin wurde im Jahr 2014 von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefangen genommen und wie so viele junge Mädchen als Sklavin gehalten. Damals war Ashwaq 15 Jahre alt.

Im Gespräch mit "Basnews" erzählt die Frau, dass sie in dieser Zeit zehn Monate lang von Abu H. gefangen gehalten wurde. Der IS-Wächter soll das Mädchen in diesem Zeitraum jeden Tag missbraucht haben. Dank einer List – sie mischte zusammen mit Mitgefangenen einer Gruppe von IS-Männern Schlafmittel ins Essen – konnte Ashwaq fliehen. Sie kam 2015 zusammen mit ihrer Mutter und zwei Brüdern nach Deutschland.

Ein schreckliches Wiedersehen

Das neue Kapitel begann vielversprechend. Das Mädchen lernte Deutsch, besuchte die Schule in Schwäbisch-Gmünd (Baden-Württemberg) – bis zum 21. Februar 2018. An jedem Tag will Ashwaq den ehemaligen Wärter Abu H. in Deutschland wiedererkannt haben.

Er habe sie verfolgt und angesprochen. "Ich hab so viel Angst", sagt die Frau in einem Video, das in den letzten Tagen durch die sozialen Medien geht. Laut eigener Aussage wandte sich Ashwaq an die deutschen Behörden – doch er galt ebenfalls als Flüchtling. Sie hätten nichts tun können und ihr nur eine Telefonnummer gegeben für den Fall, dass Abu H. ihr wieder zu nah kommen würde.

Das Video ist nicht in Deutschland entstanden, denn Ashwaq T. befindet sich wieder im Irak. Zu groß war die Angst vor dem mutmaßlichen Peiniger.

Das sagen die Behörden

"Wir sind diesen Vorwürfen nachgegangen. Uns ist es aber bislang nicht gelungen, anhand der zur Verfügung stehenden Beweismittel den mutmaßlichen Täter mit der gebotenen Sicherheit zu identifizieren", heißt es aus dem Bundesgerichtshof gegenüber "N-TV".



Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg teilte in einem Tweet mit, dass die Ermittlungen derzeit nicht fortgeführt werden können, "da die Zeugin für Rückfragen aktuell nicht erreichbar" sei. Ashwaq T. gegenüber "Basnews": "Ich habe mich entschieden, nach Kurdistan zurückzukehren und nie wieder nach Deutschland zu kommen."

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