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Muslimin verteidigt jüdische Familie in U-Bahn

In den sozialen Medien wird Asma Shuweikh wie eine Heldin gefeiert. Der Grund: Sie griff ein, als ein Mann eine jüdische Familie belästigte.

Heute Redaktion
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Beunruhigende Szenen spielten sich letzten Freitag in London ab. Ein Mann steht in einer U-Bahn. In der Hand hält er eine Bibel und liest laut Stellen daraus vor. Neben ihm sitzt ein Mann mit zwei Kindern – alle tragen eine Kippa.

Während er die jüdische Familie bedrängt, antisemitische Sprüche äußerst und sich aggressiv verhält, schauen die anderen Fahrgäste tatenlos zu. Schließlich greift eine Frau ein und stellt den Mann zur Rede.

Das Video, welches die Szene zeigt und von Pendler Chris Atkins aufgenommen und hochgeladen wurde, ging in der Zwischenzeit viral. Fast fünf Millionen Menschen haben es sich auf Twitter angeschaut. Der Mann, der die Familie bedrängte, wurde Medienberichten zufolge verhaftet.

"Würde es ohne zu zögern wieder tun"

"Die Reaktionen in den sozialen Medien waren herzerwärmend", sagt Asma Shuweikh gegenüber "BBC Radio 5Live". Sie ist die mutige Frau, die die jüdische Familie in Schutz nahm. Ein Nutzer schreibt auf Twitter: "Du bist eine Heldin. Ich liebe dich."

Und ein anderer meint: "Ich danke der tapferen und mutigen Frau. Die Welt braucht mehr Asmas und den Mut, sich zu äußern und andere zu verteidigen."

Dabei war für Shuweikh der Fall von Anfang an klar: "Man kann sich doch nicht einfach zurücklehnen und zuschauen." Für sie sei es als Mutter, praktizierende Muslimin und Bürgerin dieses Landes eine Pflicht gewesen, etwas zu sagen, so Shuweikh.

Dabei ist sie überzeugt, richtig gehandelt zu haben und würde es ohne zu zögern wieder tun. Zudem wünschte sie, mehr Menschen hätten am Freitag eingegriffen: "Wenn alle so reagiert hätten, wäre es meiner Meinung nach nicht eskaliert."