Zwei Tage nach dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad hat Syrien eine Übergangsregierung. Der bisherige Gouverneur in der Aufständischenhochburg Idlib, Mohammed al-Baschir, soll diese nach eigenen Angaben führen.
Er sei zum Interimsregierungschef ernannt worden und werde die Regierung bis zum 1. März 2025 leiten, sagte Baschir heute in einer TV-Ansprache.
Am Montag hatten die HTS-Rebellen ein Spitzentreffen zur Assad-Nachfolge in der Hauptstadt Damaskus abgehalten. Dort wurde Mohammed al-Baschir mit der Bildung einer neuen syrischen Regierung beauftragt. Der bisher amtierende Ministerpräsident Mohammed al-Jalali erklärte in einer TV-Ansprache, er werde das Übergangskabinett unterstützen.
Vereinbart wurde eine reibungslose Übertragung der Verwaltungsgeschäfte sowie die Umstände der Machtübergabe, wie der Nachrichtensender Al-Arabiya berichtete. Jalali stimmte der Machtübergabe an die Aufständischen zu. "Es finden Gespräche statt, um den Übergang zu regeln", sagte der Premierminister der alten Regierung. "Was in Syrien passiert ist, ist eine Revolution. Es ist der Wille des Volkes und sein Wunsch nach Veränderung."
Al-Baschir stammt aus dem nordwestlichen Gouvernement Idlib, der Rebellenhochburg, von der aus die Islamistengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) ihre Offensive gestartet hatte. Berichten zufolge studierte der Politiker Elektronikingenieurwesen und islamisches Recht. Er ist Anfang 40.
Außerdem empfahlen Rebellen-Führer ihren Kämpfern den Abzug aus den syrischen Städten, wie Insider berichten. Im Gegenzug sei die Stationierung von Polizeieinheiten sowie internen Sicherheitskräften angeordnet worden, die mit der führenden Rebellengruppe, der islamistischen Haiat Tahrir al-Scham (HTS), verbunden seien, hieß es von zwei Personen aus dem Umfeld der Rebellen.
