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"Minderjährige Flüchtlinge aufnehmen"

Heute Redaktion
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Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat die EU-Länder dazu aufgefordert, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen.

Luxemburg geht mit gutem Beispiel voran. Auch Außenminister Jean Asselborn hat an die EU-Partner appelliert, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufzunehmen.

"Jedes europäische Land, das ein Quäntchen Mitgefühl hat, sollte jetzt mit anpacken", erklärte der luxemburgische Politiker im "Spiegel".

"Wenn es Luxemburg gelinge, Jugendliche aus den Flüchtlingslagern aufzunehmen, dann können es auch andere EU-Länder hinkriegen", sagte Asselborn. Die ersten Jugendlichen sollen am Mittwoch in dem Großherzogtum eintreffen.

Laut Asselborn sei es wichtig, die EU-Bürger zu informieren, wer komme. "Jedem Jugendlichen folgen später im Zuge des Familiennachzugs vier bis fünf weitere Personen, das ist so, das muss man auch offen sagen."

Österreich lehnt Aufnahme weiterhin ab

Auch Deutschland hat sich bereiterklärt, Jugendliche aus den Camps auf den Ägäis-Inseln aufzunehmen. Österreich lehnt dies weiterhin ab. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) betonte jedoch, dass Österreich Griechenland 180 Container für die Unterbringung von Geflüchteten und deren Gesundheitsversorgung zur Verfügung stellen werde.

Die Bedingungen in den überfüllten Flüchtlingslagern sind oftmals katastrophal. Menschenrechtsgruppen befürchten, dass sich die Lage angesichts der Coronavirus-Krise zuspitzen könnte.

Wie der "Spiegel" unter Berufung auf die griechische Asylbehörde berichtet, waren im März unter den rund 5.000 Minderjährigen in griechischen Flüchtlingslagern 93 Prozent männlich. 90 Prozent waren älter als 14 Jahre.