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Asyl-Ankerzentren in Bayern ab heute in Betrieb

Seit dem heutigen Mittwoch sind die neuen Asyl-Ankerzentren in Bayern in Betrieb. Sie sollen schnellere Asyl-Verfahren ermöglichen.

Heute Redaktion
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Das Transitzentrum Naching bei Ingolstadt in Bayern
Das Transitzentrum Naching bei Ingolstadt in Bayern
Bild: picturedesk.com

Das deutsche Bundesland Bayern hat am Mittwoch gemäß dem "Migrations-Masterplan" von CSU-Innenminister Horst Seehofer die sogenannten Ankerzentren für Asylwerber in Betrieb genommen. Dort sollen Migranten gesammelt untergebracht werden, bis über ihren Asylantrag entschieden wird.

"AnKER" steht für "Ankunft, kommunale Verteilung, Entscheidung und Rückführung". Seehofer erhofft sich von den Sammelzentren schnellere Asyl-Entscheidungen, da alle zuständigen Stellen dort vertreten sind, und – bei einem negativen Asylbescheid – schnellere Abschiebungen. Aber auch Bewerber mit Bleibeperspektive werden künftig in den Zentren untergebracht.

Bayern als Pilotprojekt, SPD stimmt zu

Zunächst gibt es sieben Ankerzentren in Bayern. Sollte das Pilotprojekt Erfolg haben, werden andere Bundesländer nachziehen, heißt es. Und am Ziel will auch der Koalitionspartner SPD nicht rütteln.

Der Innenminister von Niedersachsen, Boris Pistorius, erklärte etwa: "Auch wir wollen, dass Asylsuchende möglichst schnell Klarheit darüber haben, ob sie in Deutschland bleiben können." Wenn "Ankerzentren" einen Beitrag dazu leisten könnten, wäre das zu begrüßen.

Im Gegenzug wurde nach langem Hin und Her zwischen Union und SPD ebenfalls mit dem heutigen 1. August die Bestimmungen für den Familiennachzug gelockert. Bisher durften viele Flüchtlinge zwei Jahre lang keine Angehörigen nach Deutschland holen. Seit Mittwoch ist der Familiennachzug auch für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus wieder möglich, wenn auch in engen Grenzen.

(red)

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